Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) und Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) drücken bei der Lokalbahnverlängerung aufs Gas: „Wenn, dann geht es in dieser politischen Konstellation. Jetzt ist das Zeitfenster offen, die Gelder zu organisieren“, sagte Schnöll am Dienstag. Erhoffter Baubeginn ist das Jahr 2023.
Weil das Projekt auch im Programm der neuen Bundesregierung festgeschrieben ist, zeigten sich Schnöll und Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) heute optimistisch, dass es nun wirklich auf Schiene kommt. Stefan Knittel, seit kurzem Chef der „Regionalstadtbahn-Planungsgesellschaft“, skizzierte heute auch den Fahrplan. Zunächst werde man die Verlängerung vom Lokalbahnhof bis zum Mirabellplatz angehen, wobei für diesen Abschnitt die Kosten auf 140 Millionen Euro geschätzt werden; und der Landesrat auf einen Spatenstich bis 2023 hofft. Läuft alles nach Plan, könnte schon zwei Jahre später der Endbahnhof „Mirabellplatz“ heißen. Derzeit sei man am Vereinbaren der Termine mit der neuen Bundesregierung, mit der die Kostenteilung verhandelt werden muss.
Verlängerung bis Hallein geplant
Freilich macht für Schnöll und Preuner das Projekt erst mit der Verlängerung bis Hallein wirklich Sinn. „Wir haben in der Stadt auf der Straße keine Möglichkeiten mehr, daher brauchen wir dringend diese Schienen-Infrastruktur“, sagte Schnöll. Auch wenn Salzburg mit seinen 150.000 Bewohnern keine Großstadt sei, sei das Einzugsgebiet im 50-Kilometer-Radius mit 1,1 Millionen Menschen riesig. Beide betonten heute auch, dass nicht nur die Lokalbahn, sondern etwa auch die Schnellbahn aus Straßwalchen oder das Stiegl-Gleis angebunden werden sollen. Für den kompletten Nord-Süd-Korridor bezifferte Knittel die Kosten mit geschätzten 650 Millionen Euro.
Klar ist auch, dass für das Gesamtprojekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig wird. Knittel hofft, dass man die erste, rund 700 Meter lange Bauetappe bis zum Mirabellplatz ohne UVP vorziehen darf, wenn man sich gleichzeitig verpflichtet, diese im Gesamtverfahren zu berücksichtigen.
Frage um Bahntrasse noch offen
Noch völlig offen ist hingegen die genaue Trasse der Bahn, und auch die Frage, wie lange sie unter der Erde weiterfahren soll, wobei immer noch das Ende des Tunnels im Bereich der Akademiestraße im Raum steht. Selbst die Salzachquerung - Tunnel oder Brücke - ist noch nicht geklärt. Auf jeden Fall soll eine möglichst kostengünstige Variante gefunden werden. Und auch über die Bauweise - also offen oder geschlossen - vermochte der Planungschef heute noch keine Angaben zu machen.
Knittel sprach am Dienstag auch die von Kritikern genannten hohen Kosten für das Projekt an. Man solle diese jenen Kosten gegenüberstellen, die in Salzburg jeden Tag durch verlorene Zeit im Stau entstünden
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