Schlechter Geschmack und ein ausgeprägter Hang zur Niedertracht sind eine üble Kombination. Ein exemplarisches Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen einem Wiener Gratisblatthersteller und einem ehemals treuen Gefolgsmann von Jörg Haider.
Die beiden verbreiten seit der Nacht auf Dienstag ein seltsames Foto. Es zeigt Vizekanzler Werner Kogler alleine an einem Stehtisch in einem Fast-Food-Lokal beim Verzehr von Burger und Pommes.
Das am Dienstag massenhaft über die mit viel öffentlichem Geld geförderten Kanäle verbreitete Bild ist in seiner höchst privaten Art eine voyeuristische Schlüssellochszene. Es zielt in perfider Weise darauf ab, Kogler bloßzustellen.
Die als „MäciGate“ bezeichnete Aktion des Medienproduzenten und seines schrägen Komplizen aus dem Dunstkreis der Politik ist aber gründlich schiefgegangen. Die intime Aufnahme bringt nicht Werner Kogler in Bedrängnis, sondern zeigt vor allem die Abartigkeit jener beiden Personen, die damit ihre schmutzigen Absichten verfolgen.
Das vermutlich verdeckt mit einem Handy gemachte Foto von Werner Kogler ist auf ganz besondere Weise berührend. Man sieht in einem traurigen Winkel eines Fast-Food-Lokals die Einsamkeit eines Mannes, einen prominenten Politiker in seiner Verletzlichkeit und letztlich den Verzicht auf Lebensqualität als Preis der Macht.
So gesehen ist das Burger-Bild von Werner Kogler ein Dokument eines Zeitgeistes der Schamlosigkeit, die keine Grenzen kennt.
Claus Pándi, Kronen Zeitung
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