Neu bei Mural Harbor:

Sprayer haben ein Jahr lang ein richtiges Museum

Oberösterreich
16.01.2020 15:00

„Unser Museum auf Zeit, kurz MAZ, ist nur ein Jahr lang geöffnet“, sagt Leonhard Gruber, Geschäftsführer der Graffiti-Galerie Mural Harbor im Linzer Hafen. Die Zweigstelle befindet sich in einem Gebäude, das mit Jahresende abgerissen wird. Künstler besprayten Wände, Türen, Stiegen.

„Wir bieten auf 2500 Quadratmeter Innenfläche Wandgraffitis, Leinwände, Drucke. Es gibt Illusions- und 3D-Kunst“, erklärt Leonhard Gruber, Gründer von Mural Harbor. Die Sprayer haben also jetzt ein richtiges Museum.

Comics an Wand und Heizkörper, Fotos im Fenster: Graffiti und Wirklichkeit vermischen sich. (Bild: Horst Einöder)
Comics an Wand und Heizkörper, Fotos im Fenster: Graffiti und Wirklichkeit vermischen sich.

Internationale Szene
Gemeinsam mit Michael Url ist Gruber immer auf der Suche nach neuen Namen. „Manche schreiben uns an, fragen, ob wir eine Wand für sie frei haben“, sagt Url. Als Graffiti-Künstler wird man schnell ins „kriminelle Eck“ gerückt. Im MAZ aber ist es erlaubt, Wände, Gänge, Türen mit Comicfiguren, Zeichen, Linien, Farbenzu besprayen. Künstler aus Australien, Europa, Asien arbeiteten hier für die aktuelle „Urban Art“-Ausstellung.

Mitarbeiter Michael Url geht durch einen magischen Gang, mit 3D-Brille werden die Spiralen plastisch. (Bild: Horst Einöder)
Mitarbeiter Michael Url geht durch einen magischen Gang, mit 3D-Brille werden die Spiralen plastisch.

Seebild und Comic
Kaisy & Grint (Slowakei) überzeugen mit Trick Art: Betritt man das Seebild mit Flaschenpost, gelingt im Handyfoto die perfekte Illusion! Awer (Italien) gestaltete einen Gang mit Spiralen-Linien. Wenn man sich eine 3D-Brille aufsetzt, wachsen die Knäuel plastisch in den Raum, sogar Figuren sind darin versteckt. Einen Knast voll Comicfiguren und Werbetafel-Parodien sprayte sich Mein Lieber Prost, ein Künstler aus Bali mit Berlin-Erfahrung, in einem Extrazimmer zurecht. Lunar (Kroatien) verschönerte das Stiegenhaus.

Bis Dezember 2020
Vom eigentlichen Mural Harbor ist das Gebäude, in dem das MAZ untergebracht ist, nur wenige Minuten entfernt. Das temporäre Museum schließt am 12. 12. 2020. Es wird im Rahmen des Projekts „Neuland“ der Linz AG abgerissen, ein Hotel wird errichtet - wir berichteten bereits. 
Übrigens: Nach der Winterpause beginnen am 4. April wieder Open-Air-Führungen durch das gesamte Mural Harbor-Areal.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung 

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