Am 20. Jänner ist „Penguin Awareness Day“. Ein Anlass, um auf die schrumpfende Pinguin-Population aufmerksam zu machen. Denn die liebenswerten Watscheltiere sind durch Erderhitzung, industrielle Fischerei und Mikroplastik bedroht - genau wie ihr Zuhause, die raue Antarktis am Südpol unseres Planeten.
Die Klimakrise setzt den Bewohnern des Kontinents besonders zu, da die Erderhitzung das ewige Eis zum Schmelzen bringt. Jährlich fließen unfassbare 141 Gigatonnen an Eis ab - das ist dreimal die Wassermenge des Bodensees, so Greenpeace. Zusätzlich erwärmt sich der Ozean auf der Westseite der Halbinsel dramatisch - was zu mehr Regen- und Schneefällen führt.
Adeliepinguine sind besonders durch die Klimakrise bedroht. Sie ernähren sich von Krill und kleinen Krebstieren. Diese wiederum leben von Algen, die unter der Eisfläche heimisch sind. Kleinere und fragmentierte Eisflächen führen daher zu einer verheerenden Kettenreaktion. Weniger Algen bedeuten weniger Krill und so weniger Futter für die schwimmfreudigen Adeliepinguine. Doch damit nicht genug - weiter steigende Temperaturen sind auch für den Nachwuchs von Pinguinen potenziell gefährlich.
Pfützen gefährden Nachwuchs
Vermehrter Regen und schneller schmelzender Schnee verursachen Pfützen. Bauen die Pinguine ihre Nistplätze auf dem Boden, liegen die Eier dadurch im Wasser - das überlebt nicht jedes Gelege. Und auch für die Küken ist das Wasser gefährlich. Die Pinguinkinder haben noch keine wasserfesten Federn, werden nass und sterben als Folge häufig an Unterkühlung.
Kaiserpinguine bald vom Aussterben bedroht?
Auch an den Großpinguinen geht die drastische Klimaveränderung nicht spurlos vorbei. Sie ernähren sich einerseits von Krill, andererseits von Tintenfischen und Fischen, die wiederum vom Krill abhängig sind. Das Wegschmelzen von Packeis bedroht also auch ihre Nahrungsgrundlage. Ein Aussterben der Kaiserpinguine ist bei zunehmender Erderhitzung nur noch eine Frage der Zeit.
El-Niño bringt Humboldtpinguine in Bedrängnis
Humboldtpinguine leben an der Pazifikküste Südamerikas. Damit sind sie die am weitesten im Norden vorkommende Pinguinart. Durch das Wetterphänomen El-Niño, wiederum von der Klimakrise beeinflusst, gerät der Humboldtpinguin aber zunehmend in Bedrängnis. Die unregelmäßigen Strömungsänderungen im Pazifik werden häufiger - dadurch verändern sich die Wanderrouten von Fischschwärmen.
Tipp: krone.at-Redakteur Sebastian Räuchle hat sich zu Weihnachten 2019 einen Traum erfüllt und ist 14 Tage in die Schönheiten der Antarktis eingetaucht. HIER Reisebericht lesen und tolle Fotos bestaunen!
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