Sie gehen hier nicht fort. Auch am vierten Tag ihrer Demonstration verlassen die Freileitungsgegner nicht das Waldstück am Rengerberg. Am Montag fuhren dort schwere Maschinen auf, um die Trasse für die geplante 380-kV-Leitung zu roden - da formierte sich der harte Widerstand und blockiert seitdem die Arbeiten. Dafür ketteten sie sich sogar an Bäume. Wegen der eisigen Nächte wurden die Zelte inzwischen gegen zwei Baucontainer getauscht. „Damit sind wir für die nächsten Monate bis sogar Jahre gerüstet“, sagt Grundstückseigentümer Christian Müller.
Wir lassen uns nicht mehr vertreiben. Hier wird sicher keine Freileitung gebaut, das verhindern wir. Es ist erst der Anfang.
Christian Müller, Grundstückseigentümer
Am Donnerstag in der Früh bekamen die Demonstranten Besuch von der Polizei. „Die wollte aber nur die Lange erkunden. Die Gespräche mit den Beamten verliefen sehr gut“, so Müller. Rund um die Uhr patrouillieren die Leitungsgegner in dem Waldstück.
Demonstranten wenden sich an Bundesregierung
Ihre Forderung ist klar: „Die Rodungen und Enteignungsverhandlungen müssen sofort eingestellt werden. Man kann nicht einfach die Bäume niederschneiden und erst dann die Verfahren durchführen“, kritisiert Matthias Höllweger, der sich am Protest beteiligt. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz und seine Regierung verleihen die Gegner ihren Forderungen Nachdruck. Darin ersuchen sie ein politisches Einschreiten gegenüber der Austrian Power Grid (APG). „Wir ersuchen Sie im Wohle Österreichs dringend nachhaltig tätig zu werden“, schreiben die Anwälte der IG Erdkabel im Brief. Der ging auch an Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
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