Der 38-jährige Mann aus dem Bezirk Judenburg und seine beiden Kinder im Alter von elf und 13 Jahren wollten gegen 5 Uhr früh zu einer Brauchtumsveranstaltung, dem sogenannten Bräutigamaufwecken, aufbrechen. Vor dem Haus sollten drei gasgefüllte Luftballons zum Platzen gebracht werden.
Schweißgas benützt
Die Familie befüllte auf einem Firmenareal die 50 Zentimeter dicken Ballons mit Gas und verstaute diese dann im Auto. Zwei im Kofferraum, einen auf dem Rücksitz. Der Vater hatte dabei offenbar bewusst ein Sauerstoff-Acetylen-Gemisch verwendet, ein bei Schweißarbeiten eingesetztes, hochentzündliches Gas. Beim Starten des Volvo dürfte sich dann aus einem der Ballone ausgetretenes Gas durch einen Schaltfunken entzündet haben, woraufhin es zu der heftigen Explosion kam.
Die Autoteile flogen laut einem Beamten bis zu 50 Meter weit: "Es sah aus, als ob eine kleine Bombe explodiert wäre." Dietmar Radauer vom Landeskriminalamt meinte gegenüber der "Krone": "Der Vater und die Kinder können Geburtstag feiern, alle drei haben überlebt. Da war aber schon auch Leichtsinn im Spiel. Acetylen ist nämlich in geschlossenen Räumen hochexplosiv."
Vater und Sohn mit schweren Innenohrverletzungen
Die Insassen wurden nach der Bergung durch die Feuerwehr ins Landeskrankenhaus Leoben eingeliefert. Laut Exekutive haben der Vater und der elfjährige Sohn schwere Innenohrverletzungen davongetragen, die Tochter wurde nur leicht verletzt.
Das zum ländlichen Hochzeitsbrauchtum gehörende sogenannte Bräutigamaufwecken sieht vor, dass der künftige Ehemann am Morgen der Vermählung mit Böllerschüssen - oder eben derartigen Gasballons, die dann mit einer Lanze entzündet werden - aus dem Schlaf geweckt wird. Im Freien gilt das Acetylen-Sauerstoffgemisch laut Ermittlern als nicht problematisch, jedoch: "Spazierenfahren sollte man damit nicht."
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