Um 8/100 Sekunden hat Marco Schwarz am Sonntag in Wengen einen erneuten Podestrang verpasst. Damit war der Kärntner im Slalom zum Abschluss der Lauerhornrennen aber auch gleich Siebenter. Vorne weg rasten der Franzose Clement Noel, der seinen Vorjahreserfolg am „Männlichen“ verteidigte, und der Norweger Henrik Kristoffersen (+0,40), der Russe Alexander Choroschilow gab sein Podest-Comeback. Fabio Gstrein verbesserte sich dank Laufbestzeit im zweiten Durchgang von 26 auf zwölf.
Für Noel war es der zweite Saisonsieg nach Zagreb und der insgesamt fünfte Slalomerfolg im Weltcup. Zuletzt hatte in diesem Winter mit Madonna und Adelboden zweimal der Schweizer Daniel Yule gewonnen, der am Sonntag vor Heimpublikum Fünfter wurde. In der Disziplinwertung liegt Kristoffersen als Führender 62 Punkte vor Noel und 67 vor Yule. Kristoffersen übernahm damit auch wieder die Leaderposition im Gesamtweltcup vom Franzosen Alexis Pinturault, der Sonntag im zweiten Durchgang ausschied.
„Es ist immer schwierig, den Druck zu managen. Ich bin glücklich, es geschafft zu haben“, sagte Noel, der zuletzt in Adelboden als Halbzeitzweiter im Finale ausgeschieden war. „Ich habe gesehen, dass Clara gewonnen hat. Ein guter Tag für das französische Team“, meinte er mit Blick auf dem Parallel-Riesentorlauf der Damen in Sestriere und den Sieg seiner Landsfrau Clara Direz. Im Vorjahr gewann Noel nach Wengen auch in Kitzbühel, das wollen nicht nur die Österreicher heuer verhindern.
„Brutal ärgerlich!“
Schwarz haderte ein wenig mit den 8/100 Sekunden, die ihn bei am Ende leichtem Schneefall in dem engen Rennen auf den Positionen drei bis sieben auf das Stockerl gebracht hätten. „Brutal ärgerlich! Das ist sehr, sehr knapp. Für ganz an die Spitze hätte es aber nicht gereicht, da ist er zu gut gefahren“, sagte er über Noel, der laut Schwarz schon im ersten Durchgang „über die Wellen relativ gerade gefahren ist und da seinen Vorsprung rausgeholt“ hat. „Er war außer Reichweite.“
Die Richtung stimme, jetzt gehe es zu den Heimrennen in Kitzbühel und Schladming. „Das Skifahren passt, ein, zwei Fehler weniger, dann bin ich wieder ganz vorne.“ Er hoffe, dass man vor eigenem Publikum zurückschlagen könne. „Vom Gefühl her, wie ich den Ski unter mir spüre, ist es so wie im letzten Jahr, das taugt mir.“ Erst im Februar 2019 war er ja von einem Kreuzbandriss gebremst worden, in Adelboden stand er als Dritter erstmals wieder auf dem Podest.
Gstrein mit Aufholjagd
Fabio Gstrein verbesserte sich dank Laufbestzeit im zweiten Durchgang von 26 auf zwölf und punktete zum dritten Mal im Weltcup nach Platz 17 in Zagreb und sieben zuletzt in Adelboden. „Mit dem ersten Lauf war ich nicht so zufrieden, aber der zweite war recht gut. Auf der guten Piste habe ich gut Gas geben können“, sagte der 22-Jährige. Er habe ein Rezept gefunden, wie er fahren müsse, das funktioniere gut. „Ich bin auf einem guten Weg, dass ich die ganze Zeit Gas geben kann und mich am Limit bewege.“
Punkte gab es noch für Marc Digruber als 19. und Manuel Feller als 20. Das Finale verpassten Mathias Graf als 37. sowie mit Ausfällen Michael Matt, Johannes Strolz und Adrian Pertl.
Digruber: „Wäre mehr gegangen“
„Es wäre mehr gegangen, ich habe versucht zu attackieren, stellenweise ist mir das gelungen, aber nicht den ganzen Lauf. Daran gilt es zu arbeiten. Ich probiere das schon lange, das geht nur übers Risiko im Training und dass man dafür auch im Rennen bereit ist“, sagte Digruber.
Feller fehlt nach dem Bandscheibenvorfall das Training. „Beim Training merke ich, dass es von Tag zu Tag schlechter wird, aber ich brauche halt auch die Fahrten und die Schwünge. Es ist schwer, wenn man weiß, man hat eh schon Trainingsrückstand und sollte trainieren, und kann oder darf dann eigentlich nicht. Das macht es nicht einfacher.“
Schon lange nicht mehr vom Podest hatte zuvor Choroschilow gestrahlt. Der 35-Jährige war dort zuletzt als Dritter im Jänner 2017 in Schladming zu finden gewesen.
Hier der Endstand:
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