Eineinhalb Wochen nach seiner überraschenden Rückzugsankündigung ist der britische Prinz Harry in Kanada bei seiner Frau Meghan und seinem kleinen Sohn Archie angekommen. Er landete mit einer Linienmaschine in Vancouver, anschließend flog er nach Vancouver Island. Fotos zeigen den Prinzen glücklich lachend bei seiner Ankunft am Victoria Airport. Während Prinz Charles sich zum neuen Leben seines Sohnes noch nicht geäußert hat, amüsiert die köstliche Reaktion von Herzogin Camilla auf eine Frage danach gerade auf Twitter.
In einer warmen Jacke und mit Strickhaube am Kopf, die Tasche lässig geschultert, ist der Prinz auf den Fotos zu sehen, wie er aus dem Flugzeug steigt und seinen Lieben entgegen eilt. Persönlich, wie vor wenigen Tagen eine Freundin, mit dem Auto vom Flughafen abgeholt hat Herzogin Meghan ihren Schatz aber nicht.
Köstliche Reaktion von Camilla
Wann mit einer Rückkehr der Familie zu rechnen ist, wollte der Buckingham-Palast nicht mitteilen. Royal-Experten rechnen aber damit, dass Harry regelmäßig zwischen den Kontinenten pendelt und Meghan mit dem kleinen Archie längere Zeit in Kanada bleibt. Ohnehin hält sich das Königshaus - abgesehen von den offiziellen Erklärungen der Queen - sehr bedeckt.
Das gilt auch für Thronfolger Prinz Charles. Er hält sich auffällig zurück mit Kommentaren. Als Ehefrau Herzogin Camilla bei einem Termin darauf angesprochen wurde, ob sie Harry und Meghan vermissen würde, antwortete sie nach kurzem Zögern ein wenig irritiert: „Hmm, natürlich.“ Das Video der durchaus köstlichen Reaktion der Herzogin kursiert auf Twitter.
Meghan mit Archie gesichtet
Die „Sun“ und andere britische Blätter veröffentlichten Fotos, die zeigen, wie Meghan in Leggins und mit Wanderstiefeln gut gelaunt mit Archie und ihren beiden Hunden auf Vancouver Island spazieren geht. Vancouver Island liegt vor der Pazifikküste und hat ein recht mildes Klima.
Dass Harry sich mit seiner Familie kaum in Großbritannien zeigt, sich Meghan aber nun beim Spaziergang in der Natur Kanadas strahlend fotografieren ließ, stieß in sozialen Medien teils auf Kritik. Zwei Personenschützer hielten sich im Hintergrund und griffen auch nicht ein, um Meghan dabei zu helfen die verrutschte Baby-Trage, die das Kind schief wie einen Sack vor ihrem Körper hielt, zu richten.
Keine „Hoheit“ mehr
Laut „Daily Telegraph“ kann die Abreise des Prinzen als „symbolisch“ gelten, nachdem zwei Tage zuvor der Buckingham-Palast verkündet hatte, dass Harry und Meghan nicht mehr den Titel „Königliche Hoheit“ tragen und keine öffentlichen Gelder mehr erhalten werden. Meghan und das Baby Archie halten sich schon seit einer Weile in Kanada auf. Mit beiden hatte Harry einen sechswöchigen Weihnachtsurlaub auf der kanadischen Insel Vancouver Island an der Westküste verbracht.
Royaler Ausstieg
Vor eineinhalb Wochen hatten Harry und Meghan verkündet, sich weitgehend von ihren royalen Verpflichtungen zurückziehen und finanziell auf eigenen Füßen stehen zu wollen. Sie kündigten auch an, künftig zeitweise in Nordamerika leben zu wollen.
Johnson wünscht das Beste für die Zukunft
Vor seinem Abflug am Montagabend nahm Harry noch einen offiziellen Termin wahr. Er nahm an einem britisch-afrikanischen Investitionsgipfel in London teil, bei dem er unter anderen die Präsidenten von Malawi und Mosambik sowie den marokkanischen Ministerpräsidenten traf. Der Enkel von Königin Elizabeth II. engagiert sich seit Langem für Hilfsprojekte in Afrika.
Am Rande der Konferenz kam Harry auch zu einem 20-minütigen Treffen mit dem britischen Premierminister und Gipfelgastgeber Boris Johnson zusammen. Johnson hatte zuvor erklärt, das ganze Land wünsche Harry und Meghan das Beste für die Zukunft.
„Herausforderungen“ der vergangenen zwei Jahre
Am 8. Jänner gaben Prinz Harry und Herzogin Meghan bekannt, dass sie dem britischen Königshaus den Rücken kehren und sich ein anderes Leben aufbauen wollen. Nach einem Krisengespräch mit der Queen auf Schloss Sandringham gab diese letztendlich nach und erlaubte die „Abdankung“ ihres Enkels. Nach mehrtägigen Beratungen erklärte die Monarchin, „einen konstruktiven Weg für meinen Enkel und seine Familie gefunden zu haben“.
Sie sehe die „Herausforderungen“, die das Paar „in den vergangenen zwei Jahren erlebt“ habe, in denen es unter „intensiver Beobachtung“ gestanden habe, und unterstütze „seinen Wunsch nach einem unabhängigeren Leben“. „Harry, Meghan und Archie werden immer allseits geliebte Mitglieder meiner Familie bleiben“, betonte die Queen. Als Konsequenz des Ausstiegs wurde dem Paar aber angeordnet, den Titel „Ihre Königliche Hoheit“ künftig nicht mehr zu verwenden, keine offiziellen Aufgaben für die Queen mehr zu übernehmen und das Geld für die Renovierung ihres Wohnsitzes zurückzahlen. Auf öffentliche Gelder hatte das Paar schon zuvor verzichtet.
Entscheidung „nicht leichtfertig“ getroffen
Die finanziellen Vereinbarungen schmerzten ihn nicht, versicherte Harry bei einer Veranstaltung, bei der er auch darüber sprach, „traurig“ zu sein. Er bedauerte auch sehr, dass er im Rahmen der Einigung mit Elizabeth II. seine militärischen Titel und Schirmherrschaften abgeben müsse, die er durch seinen zweimaligen Dienst als Soldat in Afghanistan erworben hatte. Seine Hoffnung sei gewesen, nach dem Verzicht auf öffentliche Gelder weiterhin „der Queen, dem Commonwealth und meinen militärischen Vereinigungen dienen“ zu können, sagte der Prinz. Doch dies sei nicht möglich gewesen.
Die Entscheidung für den Rückzug von den royalen Pflichten habe er „nicht leichtfertig“ getroffen, betonte Harry. Sie sei nach monatelangen Gesprächen und jahrelangen „Herausforderungen“ gefallen. „Wir hoffen auf einen Vertrauensvorschuss“, warb der 35-Jährige um das Verständnis seiner Landsleute. „Danke, dass Sie mir den Mut für diesen nächsten Schritt geben.“ Zugleich bekundete Harry seinen „höchsten Respekt“ für die Königin. Er sei ihr sowie der übrigen Familie „unglaublich dankbar“ für die Unterstützung, die sie ihm und Meghan in den vergangenen Monaten gegeben hätten.
Charles schießt Geld zu
Harrys Vater Prinz Charles will es offenbar nicht nur bei moralischer Unterstützung belassen. Der Thronfolger plant laut einem Bericht des „Daily Telegraph“ vom Montag, seinem jüngeren Sohn zumindest vorerst regelmäßig Geld zuzuschießen. Allerdings brauchen Harry und Meghan dies wahrscheinlich nicht: Der Prinz soll ein riesiges Vermögen von seiner verstorbenen Mutter Diana geerbt haben, Meghan verdiente vor der Einheirat ins britische Königshaus als Schauspielerin Millionen.
Auch Harrys Mutter Diana war nach ihrer Scheidung von Prinz Charles (71) der Titel „Königliche Hoheit“ entzogen worden. Sie kam vor 23 Jahren bei einem Autounfall in Paris ums Leben, verfolgt von Paparazzi.
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