Heinz Faßmann ist kaum als Bildungsminister wieder im Amt, schon hat er Probleme zu bewältigen. Seine Ombudsfrau Susanne Wiesinger hat während ihrer Tätigkeit ein Buch mit dem Titel „Machtkampf im Ministerium“ verfasst. Die „Causa Wiesinger“ wird am Mittwoch sogar ein Fall fürs Parlament.
„Die Parteilinie ist oft wichtiger als die Hilfe für die Kinder“, lautet eine der Thesen in Wiesingers Buch, die auch politische Vereinnahmung durch das Ministerium kritisiert. Faßmann interpretierte das als Vertrauensbruch und feuerte die Lehrerin.
„Ich hätte mir erhofft, dass wir gemeinsam ins Handeln kommen, ich hätte gerne erwartet, dass man gemeinsam Strategien entwickelt. Dazu kommt es jetzt leider nicht mehr. Mein Vorwurf richtet sich nicht gegen Frau Wiesinger, die sicher einen wertvollen Beitrag geleistet hat, sondern gegen den Zeitpunkt der Publikation.“ Aufzeigen von Problemen sei gut und wichtig, aber in einem Tätigkeitsbericht, den Frau Wiesinger vorgelegt habe, vermisse der Minister Lösungsstrategien. „Die sind noch ausständig.“
Am Montag kam es zu einem Treffen zwischen Minister und Ombudsfrau. Beide sprechen von einem ruhigen, sachlichen Gespräch. Die Entwicklungen seien traurig. Dennoch gibt es kein Zurück mehr. Susanne Wiesinger ist noch bis 17. Februar im Amt. Danach will sie wieder als Lehrerin arbeiten, wie sie der „Krone“ verrät.
Unabhängig davon hat die Auseinandersetzung ein politisches Nachspiel. Die Opposition - also die NEOS, die Freiheitlichen und die Sozialdemokraten - haben für den Mittwoch eine aktuelle Stunde zur „Causa Wiesinger“ angekündigt.
Kronen Zeitung
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