Tod des kleinen Julen
Bub in Brunnen gestürzt: Finca-Besitzer verurteilt
Im Jänner 2019 ist der zweijährige Julen in einen illegal ausgehobenen Brunnenschacht in Südspanien gefallen und konnte erst zwei Wochen später geborgen werden - leblos. Am Dienstag wurde der Finca-Besitzer zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung sowie zu Schadenersatzzahlungen verurteilt.
Der Vorwurf lautete, dass das illegal gebohrte Loch nicht ausreichend gesichert wurde und der Finca-Besitzer somit grob fahrlässig gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft wollte drei Jahre Haft für den einzigen Angeklagten fordern. In letzter Minute kam der außergerichtliche Vergleich zustande.
Der Besitzer der Finca in der Ortschaft Totalan muss neben der einjährigen Bewährungsstrafe zudem jeweils 89.500 Euro an die betroffenen Elternteile zahlen. Außerdem gilt es, eine Entschädigung in der Höhe von rund 663.000 Euro an die Regionalregierung von Andalusien für die aufwändigen Rettungsarbeiten zu tilgen.
Jegliche Hilfe kam zu spät
Der junge Bub war Mitte Jänner 2019 in den ungesicherten Schacht gestürzt. Es dauerte beinahe zwei Wochen, bis der leblose Körper aus 70 Metern Tiefe geborgen werden konnte. Die Autopsie ergab, dass Julen bereits kurz nach dem Sturz gestorben war. Am Ende beteuerte der Angeklagte: „Ich wollte zu keinem Zeitpunkt, dass dem Kind etwas passiert.“
1400 illegale Schächte
Illegal ausgehobene Brunnenlöcher sind in Spanien keine Seltenheit. Vor wenigen Tagen teilte die Polizei mit, dass innerhalb von fünf Monaten mehr als 1400 illegale Schächte entdeckt worden waren. Gegen 107 Verdächtige wird nun ermittelt.
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