Bis zum Jahr 2035
Frankreich will 14 Atomreaktoren abschalten
Frankreich hat am Dienstag bekannt gegeben, 14 seiner derzeit 58 in Betrieb befindlichen Atomreaktoren bis zum Jahr 2035 abschalten zu wollen. Dazu gehöre auch der umstrittene Meiler Fessenheim im Elsass nahe der Grenze zu Deutschland. Das älteste und leistungsschwächste Atomkraftwerk Frankreichs soll noch heuer vom Netz gehen.
Die französische Regierung könnte den Energiekonzern EDF auch schon früher dazu auffordern, zwei Reaktoren abzuschalten. „Wenn bestimmte Bedingungen in Bezug auf die Strompreise und die Entwicklung des europäischen Strommarktes erfüllt sind, könnte die Schließung von zwei weiteren Reaktoren in den Jahren 2025 bis 2026 erfolgen“, hieß es in Regierungsunterlagen zur Energiepolitik.
Macron will Anteil am Atomstrom senken
Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, in seiner bis 2022 laufenden Amtszeit keine weiteren Atomkraftwerke außer Fessenheim zu schließen. Zugleich stellte er mittelfristig einen Abbau der Abhängigkeit des Landes von der Kernenergie in Aussicht. „Ich wurde nicht mit dem Wahlversprechen zum Präsidenten, aus der Atomkraft auszusteigen, sondern deren Anteil am Energiemix auf 50 Prozent zu drücken“, sagte Macron Ende 2018 in einer Grundsatzrede.
Der vom Staat kontrollierte EDF-Konzern betreibt in Frankreich 58 Atomreaktoren. Die Regierung strebt an, den Anteil des Atomstroms von derzeit 75 bis zum Jahr 2035 auf 50 Prozent zu senken. Kein anderes EU-Mitgliedsland hat einen so hohen Kernkraftanteil an der Stromproduktion wie Frankreich.
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