Ein Video gegen den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, das ein Landsmann und Häftling in Niederösterreich für kurze Zeit ins Netz gestellt hat, hat Auswirkungen bis ins obersteirische Kapfenberg: Dort lebt Verwandtschaft des Mannes, die nun von der Polizei geschützt wird, um sie vor möglicher Rache zu schützen. „Aktuell gibt es aber keine Bedrohung“, betont die Polizei.
Kapfenbergs Bürgermeister Fritz Kratzer und Bezirkspolizeikommandant Franz-Kurt Grabenhofer gingen am Dienstag an die Öffentlichkeit: Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass etwas „hinter dem Vorhang gehalten wird“, so Kratzer.
Familie wird regelmäßig kontaktiert
Konkret geht es um ein Kind in einer Kapfenberger Volksschule und dessen Familie, die mit dem Häftling verwandt ist. Das Kind ist vor Kurzem von Polizisten aus dem Unterricht geholt worden. Im Rahmen des Streifendienstes wird die Familie nun zwar nicht überwacht, aber regelmäßig kontaktiert.
Dadurch entstehen keine zusätzlichen Kosten, so Grabenhofer. Die Polizei hat den gesetzlichen Auftrag, für jeden Schutzbedürftigen den entsprechenden Schutz zu gewährleisten.
Keine Bedrohungen bisher
Bislang sei die Familie nicht bedroht worden. Es gibt laut dem Polizisten keine unmittelbare Gefährdungssituation und keinen terroristischen Hintergrund: „Keine Panik, Kapfenberg ist eine sichere Stadt!“ Die Schutzmaßnahme wird so lange fortgeführt, bis das Verfahren gegen den Häftling und Video-Poster abgeschlossen ist. Dieses Verfahren kann laut Grabenhofer noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Peter Bernthaler, Kronen Zeitung
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