Lieferengpässe bei Medikamenten werden nicht nur in Österreich zum immer größeren Problem. Schuld sind Pharma-Monopole und deren Produktion in Billiglohnländern. Rund 230 Präparate sind derzeit nicht oder nur schwer lieferbar. Die Regierung fordert von der EU nun eine verpflichtende Meldung - und Exportverbote.
Man geht zur Apotheke, doch das verschriebene Medikament gibt es nicht mehr. Was für Österreicher häufiger zur Realität wird, ist ein globales Problem. Hersteller ziehen sich in Billiglohnländer wie China zurück, um Medizin zu produzieren. Und das oft - wie beim Schmerzmittel Ibuprofen - nur noch an einer Handvoll Standorten.
Kommt es zu Streiks, Naturkatastrophen oder technischen Problemen, stehen Europa und andere Kontinente monatelang ohne Medikamente da. Auch das Gesundheitsministerium listet aktuell rund 230 Präparate - von Parkemed über Verhütungsmittel bis hin zu wichtigen Immunblockern nach Transplantationen - auf, die nicht verfügbar sind.
Maßnahmen gegen Engpässe gefordert
Die neue Regierung fordert nun eine verpflichtende Meldung, um frühzeitig Maßnahmen einleiten zu können. Auch ein Exportverbot soll verhindern, dass für Österreich bestimmte Medizin in andere Länder verschoben wird. Eine Reaktion der EU-Kommission wird demnächst erwartet.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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