Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die in China ausgebrochene neue Lungenkrankheit wird nach Einschätzung der globalen Impfallianz Gavi mindestens ein Jahr dauern. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus (vorläufiger Name 2019-nCoV) auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer Seth Berkley in Berlin.
„Die gute Nachricht ist, dass Forscher das Genom des Virus bereits sequenziert und veröffentlicht haben. Das hat es mehreren Organisationen rund um die Welt möglich gemacht, mit der Arbeit an einem Impfstoff zu beginnen“, erklärte der Epidemiologe.
Impfstoffe, die gegen Coronaviren schützen, seien glücklicherweise weitaus leichter zu entwickeln als Vakzine gegen Krankheiten wie Malaria oder HIV. „Trotzdem wird es bis zu ersten klinischen Versuchen Monate dauern und mindestens ein Jahr, bevor ein Impfstoff zur Anwendung verfügbar ist“, sagte Berkley.
Weil in China immer mehr Menschen mit Grippesymptomen auf das neue Virus getestet werden, nimmt die Zahl der bestätigten Fälle unaufhörlich zu. Bis 22. Jänner wurde das Virus bei 544 Menschen nachgewiesen, wie die chinesische Ausgabe der „Global Times“ im Kurznachrichtendienst Weibo berichtete.
Zahl der Toten in Wuhan auf 17 gestiegen
Die Zahl der Toten stieg nach Angaben der Regierung der Provinz Hubei in der schwer betroffenen Metropole Wuhan auf 17. Auch außerhalb Chinas wurden weitere Infektionen bekannt. Die Krankheit kursiert seit Dezember.
Die globale Impfallianz Gavi ist weltweit engagiert, um den Impfschutz gegen Krankheiten zu verstärken und Staaten im Gesundheitswesen zu beraten - mit erheblicher Finanzhilfe aus Deutschland. Die Organisation bat die Bundesregierung in Berlin zuletzt um 700 Millionen Euro, um den Schutz von Kindern und den vereinfachten Zugang zu Impfungen in Entwicklungsländern auszubauen.
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