Zwei Jahre Haft

Bombendrohung endete mit filmreifem Schusswechsel

Tirol
24.01.2020 09:00

Mit einem anonymen Anruf drohte ein gebürtiger Kärntner (56) im Juli 2019 in einem Fast-Food-Lokal in Innsbruck mit einer Bombe. Doch rasch konnte sein Mobiltelefon in der Wildschönau geortet werden. Es kam zu einer filmreifen Schießerei - zwei Treffer setzten den Mann außer Gefecht. Nun muss er hinter Gitter.

„In einem Fast-Food-Lokal in der Innsbrucker Altstadt geht bald eine Bombe hoch. Zudem habe ich zwei Geiseln - eine habe ich bereits mit einem Kopfschuss getötet!“ Mit diesen oder ähnlichen Worten meldete sich der zunächst anonyme Anrufer bei der Polizei.

Von Schüssen im Bauch und am Bein getroffen
Während im Herzen der Landeshauptstadt das Lokal und die darüberliegenden Wohnungen umgehend evakuiert wurden, konnten Spezialisten der Polizei das Handy des Familienvaters rund 75 Kilometer von Innsbruck entfernt in der Wildschönau orten. Als der gelernte Koch - gegen den ein aufrechtes Waffenverbot besteht - die Beamten entdeckte, zückte er umgehend eine CO2-Pistole, wurde dann aber von zwei Kugeln der Polizei im Bauch und im Oberschenkel getroffen. Eine Not-Operation rettete ihm schließlich das Leben.

(Bild: Zeitungsfoto.at)

„Ich kann mich an nichts erinnern“, erklärte der mehrfach vorbestrafte Mann nun vor Gericht. Er wisse nur noch, dass er zwei Drittel einer Wodka-Flasche gemischt mit Eistee getrunken habe. „Ich habe mit Psychologen versucht, den Vorfall aufzuarbeiten. Mir wurde gesagt, dass ich in Kombination mit den Medikamenten einen pathologischen Rauschzustand gehabt habe.“ Im Blut des Wahl-Tirolers wurden nach der Schießerei zwei Promille Alkohol festgestellt. Tablettenrückstände fand man keine.

Nicht rechtskräftiges Urteil: zwei Jahre Haft. Und er muss 3720 Euro für den Einsatz zahlen.

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