Ich kann ja beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum manche Frauen noch immer Pelz tragen. Es ist leider ein gängiges Bild, das Klischees bedient: Die Dame in Nerz gehüllt und auf dem Arm einen kleinen niedlichen Hund- weil wir (also die Dame von Welt) sind natürlich total tierlieb. Dass für den Mantel dutzende ebenfalls niedliche, entzückende und schützenswerte Vierbeiner ihr Leben lassen mussten, ist Nebensache.
Niemand kann mir weis machen, er wüsste nicht wie Füchse, Nerze und Co. in den Farmen gehalten werden. Es ist ein elendiges Dasein auf Gitterstäben. Kein Wunder, dass die armen Tiere verhaltensauffällig werden. Beginnen sich stundenlang um sich selbst zu drehen oder sich sogar die eigenen Beine abzubeißen. Der Pelzverkauf ist rückgängig, also muss sich die zuständige Industrie etwas einfallen lassen, um entgegenzuwirken!
Und das hat sie mit einem neuen Label mit dem wohlklingenden Namen „WelFur“. Klingt nach Wellness und vermittelt den Eindruck, als würden Tiere, die dafür gezüchtet werden, unter besseren Standards leben. In Wahrheit steckt dahinter aber nichts als eine zynische PR-Maßnahme! Die Fur Free Alliance (Pelzfreie Vereinigung) warnt davor. Und diese Woche wurde im europäischen Parlament ein Bericht vorgelegt, der auf gravierende Mängel des Programms hinweist. Lassen Sie sich nicht täuschen! „WelFur“-Gütesiegel hin oder her - kein Konsument kann sich damit den Freibrief für das bedenkenlose Tragen von Pelz kaufen! Es handelt sich laut Experten um ein scheinheiliges Zertifikat, das die Pelzbranche in ein besseres Licht stellen soll.
Mehr dazu erfahren Sie unter www.vier-pfoten.at.
Maggie Entenfellner, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.