Eine Burg des berühmten Minnesängers Ulrich von Liechtenstein bröckelt vor sich hin. Auch an anderen Schlössern nagt der Zahn der Zeit - dabei sind sie Wahrzeichen unseres Landes! Hand in Hand mit ihren Lesern kämpft die „Krone“ um die Erhaltung des steirischen Bauerbes.
Täglich bekommen wir zahlreiche Briefe - auch elektronisch -, in denen uns engagierte Steirer auf bedrohte Kulturdenkmäler aufmerksam machen. Der „Hotspot“ ist Graz - aber auch in den Bezirken sind schützenswerte historische Gebäude in Gefahr! Wir haben Beispiele aus den vielen Zuschriften ausgewählt.
Die Geschichte des Kupferbergbaus
Im obersteirischen Radmer steht das Schloss Greifenberg, an dem bereits gehörig der Zahn der Zeit nagt. „Dieses schöne Schloss spiegelt die Geschichte des Kupferbergbaus dieses kleinen Ortes wider“, schreibt uns eine Leserin. Leider sei das alte Bauwerk aber stark sanierungsbedürftig.
„Es gab in der Vergangenheit bereits seitens der Gemeinde Versuche, das Gebäude, das sich im Privatbesitz befindet, zu erwerben“, berichtet Ludwig Gottsbacher, Bürgermeister von Radmer. Sämtliche Bemühungen seien bislang gescheitert. „Für potenzielle Käufer gibt es seitens der Gemeinde moralische Unterstützung“, verspricht Gottsbacher, der im Schloss Greifenberg - als das Haus noch als einklassige Volksschule diente - selbst die Schulbank drückte.
Die Burg eines legendären Minnesängers
Schauplatz Judenburg: Hier ist die altehrwürdige mittelalterliche Burgruine Liechtenstein - sie gehörte dem berühmten steirischen Minnesänger Ulrich von Liechtenstein - „leider immer mehr dem Verfall preisgegeben“, klagt ein „Krone“-Leser.
„Man könnte ja einen Burg-Erlebnisweg machen und das Areal so attraktivieren“, so sein kreativer Vorschlag.
Den Verfall stoppen
An der Einfahrt zu Thörl thront die Burg Schachenstein, die bis in die 1950er-Jahre zusehends zerbröckelte. Danach begannen engagierte örtliche Kameradschafts- und Kulturvereine lobenswerterweise, den Verfall zu stoppen. Eine Leserin lobt das Bauwerk als Wahrzeichen von Thörl und hofft, dass es weiter renoviert werde. „Wenn Gestein brüchig wird, müssen wir die öffentlichen Wege teilweise absperren“, erklärt der Bürgermeister von Thörl, Günther Wagner, auf Anfrage.
Das ist keine Komödie
Große Sorgenfalten bereitet das „Kistl“ in der Grazer Rechbauerstraße Liebhabern von Häusern mit Geschichte: Das Gebäude aus den 1930er-Jahren, in dem die Grazer Theatergruppe „Komödianten in St. Leonhard“ regelmäßig auftritt, könnte einem Bauvorhaben im Weg stehen. „Auch der Innenhof und das Zuhause vieler Kleintiere würden dann Geschichte sein“, befürchtet eine Leserin.
Schicken Sie uns Beispiele
Wir von der „Krone“ finden, dass die Bauwut zu weit und zu Lasten unseres kulturellen Erbes geht. Bewahren wir es auch für die nächsten Generationen!
Und Sie können uns dabei helfen: Schreiben Sie uns, wenn Sie Baudenkmäler bedroht sehen. Wo hat die Abrissbirne schon zugeschlagen? Was muss unbedingt erhalten bleiben? E-Mail an steirer@kronenzeitung.at, KW „Schätze“, oder Brief an „Steirerkrone“, Münzgrabenstraße 36, Graz.
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