Hurra, die Gams!

„Riesig“: So erlebte Mayer den Hahnenkamm-Triumph

Wintersport
25.01.2020 17:15

Im Super-G am Freitag musste sich Matthias Mayer noch Altmeister Kjetil Jansrud geschlagen geben - am Samstag hatte der 29-Jährige die Nase am Hahnenkamm vorn: Mit einem wahren Husarenritt schnappte er sich den Sieg auf der Streif! Dank seines Teamkollegen Vincent Kriechmayr durften sich Tausende Zuseher sogar über einen rot-weiß-roten Doppelsieg freuen. Doch wie erlebte der Kärntner Olympiasieger (2014 in Sotschi) das Skispektakel rund um Weißwurstparty und Starauflauf?

Matthias Mayer ist nicht nur der Mann für große Rennen, sondern ein großzügiger noch dazu. Die Gams, die er als Super-G-Zweiter am Freitag in Kitzbühel gewann, schenkte er seinem Abfahrtstrainer Sepp Brunner. Das ist nun bereits die Vierte, die er an „jemanden Speziellen weitergeschenkt“ habe.

Abfahrtstrainer Sepp Brunner (Bild: GEPA)
Abfahrtstrainer Sepp Brunner

„Als mich Sepp nach dem Super-G beim Abendessen gefragt hat, was ich mit der Gams mache, habe ich gesagt, gut dass du mich fragst, jetzt schenke ich sie dir. Er hat gemeint, die kannst du mir nicht geben, aber ich habe gesagt, es geht sich aus, dass ich mir noch einmal eine hole. Die behalte ich mir dann.“

Matthias Mayer (Bild: APA/HANS PUNZ)
Matthias Mayer
(Bild: AFP)

„Suche mir Rennen zum Gewinnen aus“
„Das fällt schon auf, dass ich mir die guten Rennen ein bisschen aussuche zum Gewinnen. Fällt mir mittlerweile auch schon auf. Ich wüsste nicht, was ich anders mache. Ich probiere eigentlich überall, in jedem Rennen, an jedem Wochenende, meine beste Leistung abzurufen. Vielleicht ist es etwas, was ich halt habe. Und was ich sehr gern tue. Natürlich müssen die Hundertstel mitspielen und auf der richtigen Seite liegen“, so der 29-Jährige.

Vincent Kriechmayr (l.), Beat Feuz (m.) und Sieger Matthias Mayer (r.) während der Siegerpräsentation im Rahmen der Weltcup-Abfahrt der Herren in Kitzbühel 2020. (Bild: APA/HANS PUNZ)
Vincent Kriechmayr (l.), Beat Feuz (m.) und Sieger Matthias Mayer (r.) während der Siegerpräsentation im Rahmen der Weltcup-Abfahrt der Herren in Kitzbühel 2020.

„Uh, das könnt schnell sein“
Während seiner Fahrt am Samstag habe er nie an die Zeit gedacht, er habe für jede Kurve, für jeden Meter einen Plan gehabt, den er durchziehen wollte. „Aber als ich über den Zielsprung gehüpft bin und links und rechts die Bengalos aufgehen gesehen habe, habe ich mir gedacht, uh, das könnte schnell sein, sonst würden die nicht brennen.“

(Bild: APA/Hans Punz, krone.at-Grafik)

Kitz ist „Rennen der Rennen für Abfahrer“
Mit seiner Fahrt sei er vollkommen zufrieden: „Es ist das Rennen der Rennen für Abfahrer, dass es so ausgegangen ist mit dem gewaltigen Podium, ist unglaublich schön. Ein riesiges Gefühl.“ 
Sein zweiter Platz am Vortag hätte seine Vorbereitung auf die Abfahrt nicht beeinflusst: „Ich war anscheinend genug fokussiert.“ Auch das Kräfteeinteilen gelänge im gut, er habe eine „gute Routine bekommen“.

Trophäenschrank habe ich keinen“
Seine Olympiamedaillen hingegen hat Mayer selbst behalten: „Trophäenschrank habe ich aber keinen. Die Olympiamedaillen sind in einer Schublade. Ich will nichts im Wohnzimmer rumstehen haben. Ich fahre einfach gerne Ski. Aber vielleicht mache ich in der Garage mal ein Kastl.“

2014 wurde Mayer Olympiasieger in der Abfahrt, 2018 in Pyeongchang gelang ihm dies im Zeichen der Fünf Ringe im Super-G. Von seinen acht Weltcupsiegen feierte er zwei in Kitzbühel (Super-G 2017 und nun Abfahrt 2020), sowie zwei beim Speed-Double 2015 in Saalbach-Hinterglemm. Im heurigen Gesamtweltcup liegt Mayer als Zweiter acht Zähler hinter Aleksander Aamodt Kilde und nur einen vor dessen Landsmann Henrik Kristoffersen.

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(Bild: KMM)



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