Die Sportwelt trägt Trauer, denn ein ganz Großer weilt nicht mehr unter uns: Basketball-Legende Kobe Bryant ist tot! Der frühere Star der L.A. Lakers, der insgesamt fünfmal die NBA-Meisterschaft gewinnen konnte, kam bei einem Hubschrauberabsturz in Kalifornien im Westen der USA ums Leben. Insgesamt neun Menschen starben - darunter auch Bryants 13-jährige Tochter Gianna ...
Wie der US-Sender NBC berichtet, wurden Rettungskräfte um 10.01 Uhr vormittags alarmiert und zum Absturzort in Calabasas beordert. Feuerwehrleute hätten das brennende Wrack des bei starkem Nebel abgestürzten Helikopters vom Typ Sikorsky S-76 zwar rasch löschen können, doch für die Insassen sei jede Hilfe zu spät gekommen. Eine Erklärung zur Identität der Unglücksopfer ließ zunächst auf sich warten. Kurz darauf bestätigte die Stadtverwaltung von Calabasas, dass Bryant unter den Todesopfern gewesen sei.
Neun Tote
Insgesamt starben neun Menschen. Dies teilte der Polizeichef der Region Los Angeles, Alex Villanueva, am Nachmittag (Ortszeit) in der kalifornischen Metropole mit. „Es gab keine Überlebenden. Es waren neun Personen an Bord, der Pilot und acht Passagiere.“ In ersten Berichten war von fünf Toten beim Absturz die Rede gewesen. Unter den Todesopfern befindet sich auch Bryants 13-jährige Tochter Gianna. Seine Ehefrau Vanessa und die drei anderen der insgesamt vier Töchter waren dagegen offenbar nicht an Bord …
Bryant, der am 23. August 1978 in Philadelphia geboren wurde, hatte von 1996 bis 2016 für die Los Angeles Lakers in der NBA gespielt und wurde insgesamt fünf Mal Meister (2000, 2001, 2002, 2009 und 2010) in der besten Basketball-Liga der Welt. 2008 erhielt der 1,98 Meter große Shooting Guard, der oft mit NBA-Ikone Michael Jordan verglichen wurde, die Auszeichnung als wertvollster Spieler (MVP). Zudem holte er im selben Jahr ebenso wie 2012 mit dem US-Team Olympia-Gold. Mit 33.643 Punkten in Grunddurchgangsspielen ist die „Black Mamba“ - so Bryants offizieller Spitzname - die Nummer vier im ewigen Punkteranking der NBA. Erst am Samstagabend war er vom seit der Vorsaison ebenfalls für die Lakers spielenden LeBron James (33.655) überholt worden. Bryant gratulierte James sogar noch am Abend via Twitter - es sollte der letzte Tweet seines Lebens werden …
Nur die beiden NBA-Legenden Kareem Abdul-Jabbar (38.387) und Karl Malone (36.928) haben noch mehr Punkte in der „regular season“ erzielt. Bryant, der 18-mal ins All-Star-Team berufen wurde, hatte seine Karriere nach 20 Jahren am 13. April 2016 beendet und feierte danach noch einen großen Erfolg: 2018 erhielt er für den Animations-Kurzfilm „Dear Basketball“, bei dem er gemeinsam mit Glen Keane Regie führte, den Oscar. Als Vorlage dafür diente sein gleichnamiges Gedicht, mit dem er seinen Rücktritt angekündigt hatte. Darin beschreibt Bryant, wie er sich im Alter von sechs Jahren in diesen Sport verliebt und ihm alles gegeben habe.
Neben seinen erfolgreichen Finalauftritten glänzte Bryant ganz besonders in der Partie am 22. Jänner 2006, als er beim 122:104-Heimerfolg der Lakers über die Toronto Raptors sagenhafte 81 Punkte erzielte. Es ist dies noch immer die zweithöchste Ausbeute in einem NBA-Match nach den legendären 100 Punkten von Wilt Chamberlain am 2. März 1962. Im Laufe seiner 20-jährigen Profikarriere kassierte Bryant insgesamt 323 Millionen US-Dollar (rund 293 Millionen Euro). Im Dezember 2017 zogen die Lakers seine Trikots mit den Nummern 8 und 24 unter die Hallendecke des Staples Centers in Los Angeles. Somit werden diese beiden Nummern vom 16-fachen NBA-Champion aus L.A. nie wieder vergeben.
Die NBA-Teams reagierten sofort auf den Tod von Bryant. So wurde vor der ersten Sonntag-Partie zwischen den Denver Nuggets und Houston Rockets eine Schweigeminute abgehalten. Anschließend schallten „Kobe, Kobe“-Rufe durch das Pepsi Center in der „Mile High City“.
Die Karriere von Kobe Bryant in Zahlen:
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