Zweite Entwarnung in Wien - dafür drei neue Verdachtsfälle in Österreich, einer davon in Kärnten: Während ein Mann und eine Frau unabhängig voneinander am Montagvormittag in das Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital gebracht wurden, steht ein weiterer Mann in Klagenfurt daheim unter Quarantäne. Die Testergebnisse sollen bis Dienstagfrüh feststehen. Laut Experten besteht weiterhin kein Grund zur Sorge. Man müsse aber, wie der medizinische Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbunds, Michael Binder, sagte, „sehr aufmerksam sein“. Im Innenministerium tagt derzeit ein Einsatzstab zum weiteren Vorgehen der heimischen Behörden.
Bei den beiden neuen Wiener Verdachtsfällen handelt es sich um eine Frau und einen Mann. Die beiden österreichischen Staatsbürger begaben sich Montagvormittag unabhängig voneinander und selbstständig in Wiener Spitäler - einmal ins AKH und einmal ins Kaiser-Franz-Josef-Spital. Jener Patient vom AKH wurde ebenso in die 4. Medizinische Abteilung im Kaiser-Franz-Josef-Spital überstellt. Die auf Diagnose und Behandlung spezialisierte Abteilung im KFJ-Spital hat jahrzehntelange Erfahrung und weist höchsten technischen Standard auf.
Symptome nach China-Reise
Die Patienten haben nach China-Reisen die entsprechende Symptomatik mit Fieber und Husten, hieß es aus dem Wiener Krankenstaltenverbund (KAV). Ob sie bei ihren China-Reisen in der betroffenen Provinz Hubei waren, muss erst geklärt werden. Sie werden beide auf der Isolierstation behandelt.
Zuvor war eine chinesische Staatsbürgerin der zweite negativ getestete Verdachtsfall gewesen. Sie lebt in Österreich, war aber im Krisengebiet in China auf Urlaub gewesen. Die Patientin wurde auf eine isolierte Station gebracht, Montagvormittag lag das Testergebnis vor. Es war - ebenso wie beim ersten Verdachtsfall, einer chinesischen Stewardess, negativ.
Verdachtsfall in Klagenfurt
Am Montagnachmittag wurde außerdem ein Verdachtsfall in Klagenfurt gemeldet. Ein Mann wurde unter Quarantäne gestellt, teilte die Stadtpresse Klagenfurt mit. Dabei handelt es sich um einen Klagenfurter, der sich in einer der betroffenen Provinzen in China aufgehalten hatte. Auf dem Rückflug war er darauf aufmerksam gemacht worden, dass er die Behörden kontaktieren solle. Er zeige keine Symptome, bleibe aber für die Dauer der Aufklärung zu Hause und isoliert. Zum weiteren Vorgehen hieß es, dass eine Probe eingeschickt worden sei, das Ergebnis wird für Dienstagfrüh erwartet.
Zwei weitere Verdachtsfälle stellten sich bereits als negativ heraus
Neben dem offiziellen, von der Stadt Klagenfurt gemeldeten Verdacht bei dem 50-Jährigen gab es am Wochenende in Kärnten zwei weitere Verdachtsfälle. Schon bevor es eine Meldepflicht gegeben hatte, habe man zwei Fälle geprüft, verlautbarte das Land - diese Ergebnisse waren aber allesamt negativ gewesen.
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat mittlerweile eine kostenlose Infoline rund um das Coronavirus für Bürgerinnen und Brüger eingerichtet, erreichbar von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr: 0800 555 621
Im Innenministerium tagt Montagnachmittag ein Einsatzstab zum weiteren Vorgehen der heimischen Behörden zum Coronavirus. Im Anschluss an die Lagebesprechung werden Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) Statements abgeben.
Zwei Österreicher in betroffener Provinz
In der stark betroffenen zentralchinesischen Provinz Hubei befinden sich derzeit zwei Österreicher. Die beiden Männer wollen zurück nach Österreich. „Die Reisenden werden bei ihrem Ausreisewunsch von der österreichischen Botschaft unterstützt“, sagte Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer am Montag. Die beiden Männer haben laut dem Sprecher „einmal einen beruflichen und einmal einen privaten Background“ für ihre Reise nach China und sich temporär in der Provinz Hubei aufgehalten. Die beiden Männer weisen laut Guschelbauer keinerlei Krankheitssymptome auf. Insgesamt halten sich derzeit rund 3000 Österreicher in China auf. Davon sind rund 2300 Auslandsösterreicher und rund 700 Touristen.
Zahl der Toten in China stieg auf 81
In China ist mit der Ausbreitung der Krankheitsfälle die Zahl der Toten durch das Coronavirus in China auf 81 gestiegen. Bis Montag wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden 2744 Infizierte registriert. Die Regierung in Peking verlängerte die Ferien zum chinesischen Neujahrsfest um drei weitere Tage bis zum 2. Februar, um die Ansteckungsgefahr zwischen Menschen zu verringern.
Die Stadtregierung der Wirtschaftsmetropole Shanghai verhängte für private und öffentliche Unternehmen Zwangsurlaub bis zum 9. Februar, soweit es sich nicht um Versorger etwa mit Wasser und Strom oder medizinische Einrichtungen handle. An den Finanzmärkten wächst die Sorge vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft. Japans Börse verbuchte mit einem Rückgang um zwei Prozent den größten Tagesverlust seit fünf Monaten.
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