Enns atmet auf! Am 19. Jänner hatte eine Serie von Brandstiftungen die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt - jetzt konnten die Täter gefasst werden. Ein 17-Jähriger aus Ennsdorf (NÖ) ist geständig. Doch er war nicht alleine am Werk: Ein befreundetes Pärchen (23, 20) kutschierte ihn mit seinem Auto zu den Tatorten. Sein Motiv: Er wollte den Nervenkitzel, hatte weitere Brände geplant ...
Wir blicken zurück: Viermal brannte es im oberösterreichischen Enns lichterloh! Am 19. Jänner stand erst ein Mistkübel bei einer Unterführung in Flammen, dann ein Container am Bahnhof und wenig später eine Holzhalle am Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Am Abend des 20. Jänner der nächste Feuerwehreinsatz: Flammen loderten aus einem Holzhaufen in einem Waldstück beim Donauradweg.
Intensive Suche
Die intensive Suche nach dem Brandstifter begann. „Wir haben die Streifendichte in Enns massiv erhöht und konnten damit Druck auf die Täter ausüben“, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Die Sorge bei der Exekutive war groß. Man nahm an, dass man erst am Beginn einer großen Brandserie stehe. Es wurden Drohnen eingesetzt, Chemiker waren am Werk, Handys wurden ausgewertet und Verdächtige befragt. So auch der 17-Jährige. „Er hat angegeben, dass er eigentlich noch nicht fertig war. Als er aber bemerkt hat, dass so viel Polizei unterwegs ist, hat er aufgehört“, weiß Alexander Riedler vom LKA OÖ.
Nervenkitzel als Motiv
Das Motiv des jungen Feuerteufels: Er habe den Nervenkitzel gesucht. Er war aber nicht alleine unterwegs, zwei Freunde – ein 23-Jähriger aus Ennsdorf und seine 20-jährige Freundin aus Enns – kutschierten ihn mit ihrem Auto zu den Tatorten. Das Trio schaute sich dann aus sicherer Entfernung an, wie alles niederbrannte. Das Pärchen streitet ab, mitgeholfen zu haben: „Sie schieben alles auf den 17-Jährigen“, so Riedler. Dieser sitzt in U-Haft in St. Pölten, das Pärchen wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Benzin in Pet-Flaschen
Als Brandbeschleuniger benutzte der 17-Jährige ein Gemisch aus Benzin und Öl, mit dem er sein Moped betankt. Er füllte es in Pet-Flaschen ab.
Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung
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