Durchbruch abgewehrt
Ungarn: Warnschüsse gegen Migranten am Grenzzaun
Eine große Gruppe von Flüchtlingen und Migranten hat am frühen Dienstagmorgen versucht, die serbisch-ungarische Grenze am Übergang von Röszke nahe der Autobahn gewaltsam zu durchbrechen. Die Grenzbeamten hätten drei Warnschüsse abgegeben und verhindert, dass rund 60 Menschen auf ungarisches Staatsgebiet vordringen, sagte eine Sprecherin der Polizei in der südungarischen Stadt Szeged.
Der Straßengrenzübergang zwischen Horgos (Serbien) und Röszke (Ungarn) war zum Zeitpunkt des Zwischenfalls gegen 5.30 Uhr noch geschlossen. Ungarn hat im Herbst 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswanderungen nach Europa, seine gesamte Grenze zum südlichen Nachbarn Serbien mit Zäunen und Sperranlagen abgeschottet.
Alternative Fluchtrouten etabliert
Wegen der Grenzsperranlagen an der serbischen und kroatischen Grenze haben sich inzwischen alternative Fluchtrouten etabliert, die durch Bosnien-Herzegowina und Kroatien führen. Der Weg durch Ungarn wird aber weiter benutzt, weil sich hier infolge der Jugoslawien-Kriege über die vergangenen Jahrzehnte eine bedeutsame Schlepper-Infrastruktur aufgebaut hat.
In Serbien halten sich nach Angaben der UNO knapp 6000 Flüchtlinge und Migranten auf. Die meisten von ihnen warten auf eine Gelegenheit, um über Bosnien, Kroatien oder Ungarn weiterzukommen.
Kronen Zeitung
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