Weil sie im März 2017 ein Juweliergeschäft in Eisenstadt überfallen haben, sind vier Männer im Alter von 24 bis 35 Jahre am Dienstag vor Gericht gestanden. Ein Schöffensenat sprach das Quartett des schweren Raubes schuldig und verurteilte zwei Angeklagte zu vier Jahren, die beiden anderen zu zwei Jahren Haft, jeweils als Zusatzstrafe zu einer Verurteilung wegen eines Juwelierraubes in Deutschland. Die Urteile sind rechtskräftig.
Man habe es mit einer Bande zu tun, die es sich zum Ziel gemacht habe, sich durch Raubüberfälle in ganz Europa das Leben zu finanzieren, stellte der Staatsanwalt im Eröffnungsplädoyer fest. Nachdem einer der Vier schon früher das Juweliergeschäft in Eisenstadt ausgekundschaftet habe, seien alle schließlich im März 2017 angereist, um den Raub auszuführen. Während einer der Männer das Umfeld im Auge hatte, gingen die anderen ins Geschäft, nachdem ein Bandenmitglied die Eigentümerin unter einem Vorwand nach draußen geholt hatte.
„Habe diesen Raub durchgeführt“
Ein Täter bedrohte schließlich die beiden im Geschäft anwesenden Frauen, währenddessen seine Komplizen die Vitrinen plünderten und mit Markenuhren im Wert von rund 303.000 Euro das Weite suchten. Vor Gericht bekannten sich die bis dahin schweigsamen Angeklagten schuldig, allerdings bekam der Senat eher magere Geständnisse zu hören. „Ich habe diesen Raub durchgeführt, der mir zur Last gelegt wird“, kam es etwa dem Zweitangeklagten über die Lippen.
Festnahmen in Deutschland
Nach einem Juwelierraub im deutschen Recklinghausen hatten für die Bande schließlich die Handschellen geklickt. Im Prozess in Deutschland wurden die Vier zu Haftstrafen von fünf Jahren und zehn Monaten bis sechseinhalb Jahre verurteilt. Für den Prozess in Eisenstadt wurden die Männer extra nach Österreich überstellt. Ihren ursprünglich bis Juli vorgesehenen Aufenthalt dürfte das rechtskräftige Urteil deutlich abkürzen. Die Vorsitzende kündigte an, sich um eine rasche Rücküberstellung nach Deutschland zu bemühen. Erst, nachdem sie dort ihre Strafe abgesessen haben, kämen die Vier wieder zurück nach Österreich, um hier die Zusatzstrafe zu verbüßen.
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