„Stornierung“ – diesen Betreff finden die Salzburger Rezeptionisten dieser Tage immer öfter in ihren Mails: Peking hat wegen der Corona-Epidemie teils auch Reiseverbote verhängt. Viele Chinesen canceln nun ihre gebuchten Aufenthalte.
So auch beim Reiseriesen Verkehrsbüro: „Mehrere kleine Gruppen aus China haben ihren in der nächsten Woche geplanten Aufenthalt im Austria Trend Hotel Salzburg West storniert. Wir beobachten die Lage genau“, so Sprecherin Andrea Hansal. Im Jahr 2019 zählte der Konzern in seinen vier Salzburger Hotels rund 10.600 Ankünfte chinesischer Gäste – sieben Prozent aller Ankünfte.
Reiseveranstalter stornieren Bus-Slots
Allein ist Österreichs größter Tourismuskonzern in der Stadt damit nicht: „Wir haben bei den Bus-Slots schon einige Stornierungen erhalten“, sagt Herbert Brugger, Chef der Tourismus Salzburg GmbH. Er glaubt nicht, dass China auch 2020 auf Platz vier im Nächtigungsranking der Gäste-Nationen in der Stadt bleibt (2019: 142.278). „Ich gebe da keine Prognose ab, ich bin kein Seuchenexperte“, meint Brugger.
Cancelungen gibt es auch im Innergebirg
Auch vor dem Innergebirg macht die Stornowelle nicht halt, weiß Walter Veit: „Am Montag haben zwei deutsche Familien ihren Skiurlaub in der Faschingswoche storniert. Mehrere Familienmitglieder sind geschäftlich in China unterwegs und wissen nicht, ob sie ausreisen können“, so der Chef des Hotel Enzians in Obertauern, der auch in der Hotelvereinigung sitzt.
Virus wirkt sich auf Tourismus allgemein aus
Die Corona-Epidemie stimmt ihn nachdenklich – derzeit trudeln generell weniger Buchungen ein, als gewöhnlich: „Da sieht man wieder, wie anfällig der Tourismus auf Entwicklungen weltweit ist. Man muss sehen, wie sich das auf den Ferientourismus im Land generell auswirkt“, so Veit.
Im Jahr 2018/19 wurden salzburgweit 220.000 Nächtigungen von chinesischen Gästen verzeichnet.
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