„Dr. Dolittle“

Downey Jr. sattelt von Iron Man auf Tierarzt um

Kino
29.01.2020 13:22

Er rettete zuletzt als Iron Man mit den Avengers das Universum, jetzt gibt Robert Downey Jr. den Arzt John Dolittle, der mit Tieren sprechen kann. Nur der berühmte Tierarzt und seine tierischen Freunde können ein Heilmittel finden, das die Königin von England vor dem sicheren Tod bewahren kann. „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ (ab 30.01.) ist ein starbesetztes Special-Effekte-Spektakel, dessen Brachialhumor leider nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es in der Literaturverfilmung an allen Ecken und Enden hakt.

Die Kinderbuchreihe von Hugh Lofting der fantastischen Abenteuer des skurrilen Tierfreundes und Menschenverächters Dr. Dolittle war bereits 1967 als Filmmusical mit Rex Harrison in der Titelrolle auf der großen Leinwand zu sehen. Übrigens damals mit Harald Juhnke als Synchronstimme einer der Hauptfiguren.

Zuletzt hatte sich dann Komiker Eddie Murphy den Arztkittel angezogen, allerdings hatte der seine Praxis in der modernen Gegenwart. Anders jetzt wieder Robert Downey Juniors Dolittle, der dem Original entsprechend im England des 19. Jahrhunderts zu Hause ist.

In einer animierten Einführung ist gleich zu Beginn des Films zu erfahren, dass sich Dolittle nach dem Tod seiner geliebten Frau auf einen Landsitz oder besser Privatzoo zurückgezogen hat. Als er eines Tages gebeten wird, die Königin vor dem Tod zu retten, muss sich der Einsiedler wieder unter Menschen begeben.

Dolittle und seine tierischen Freunde müssen ein Heilmittel finden
Zusammen mit seinen tierischen Begleitern macht sich der Menschenverächter missmutig auf den Weg, ein Heilmittel für die Königin zu finden. Dabei stellen sich der ungewöhnlichen Rettungstruppe tierische und menschliche Gegner in den Weg, die es auf der abenteuerlichen Reise auf der Suche nach dem Heilmittel zu überwinden gilt.

Downey Jr., der im Vorjahr mit den Avengers als Marvel-Held Iron Man ein letztes Mal Rekorderfolge feierte, wird in „Dr. Dolittle“ von einer Reihe Schauspielstars auf seiner Reise begleitet: Antonio Banderas, Michael Sheen und Jim Broadbent sind auf der Leinwand neben Downey Jr. zu sehen und unter anderem Emma Thompson, Rami Malek und Ralph Fiennes leihen den Tieren im Original ihre Stimmen.

Aber weder die Riege an Schauspielstars noch das Budget von geschätzt 175 Millionen Dollar können die Literaturverfilmung des Kinderbuchklassikers zu einem wirklich unterhaltsamen Film machen. Der Version, die nach einer problematischen Produktion mit kostspieligen Nachdrehs wegen schlechten Testvorführungen, auf der großen Leinwand zu sehen ist, merkt man die Schwierigkeiten hinter den Kulissen einfach zu stark an.

Die Piraten der Karibik lassen grüßen
Regisseur Stephen Gaghan war bislang für Politisches wie den Öl-Thriller „Syriana“ bekannt, schrieb unter anderem auch das oscarprämierte Drehbuch zum Thriller „Traffic“. Für eine Abenteuerkomödie für die ganze Familie scheint er einfach nicht die richtige Wahl gewesen zu sein. Die Gags, die zum Großteil von den computeranimierten Tieren vorgetragen werden, zünden oftmals nicht; auch dann nicht, wenn sich Downey Jr. möglichst skurril - Johnny Depp als Captain Jack Sparrow minus dem Alkoholkonsum lässt grüßen - von Szene zu Szene hangelt.

So wünscht man sich am Ende des rund 100 Minuten langen Filmes, Downey Jr. und Regisseur Stephen Gaghan hätten aus der abenteuerlichen und berührenden Vorgeschichte von Dr. Dolittle, die am Anfang als kurze animierte Sequenz zu sehen ist, einen abendfüllenden Spielfilm gemacht. Stattdessen bekommt das Publikum Actionszenen wie jene, in der Dolittle die Verdauungsprobleme eines Drachen lösen muss - indem er mit seiner Hand Ritterrüstungen und sogar einen Dudelsack aus dem Hintern des geflügelten Fabelwesens holt ...

Kinostart von „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“: 30. Jänner!

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