Nachdem die Konzernmutter Lufthansa angesichts der weiteren Ausbreitung des neuen Coronavirus 2019-nCoV alle Flüge nach China gestrichen hat, zog ihre Tochter Austrian Airlines (AUA) am Mittwochnachmittag nach und gab bekannt, bis 9. Februar ebenfalls alle Flüge nach China auszusetzen. Zuvor hatten bereits zahlreiche Fluglinien ihre China-Verbindungen gestrichen.
So hatte etwa American Airlines bekannt gegeben, die Verbindungen von Los Angeles nach Peking und Shanghai bis Ende März einzustellen. Auch United Airlines, Cathay Pacific, die indonesische Lion Air, Air Seoul, die Swiss oder Air India entschieden, alle oder bestimmte Flüge ausfallen zu lassen. Nicht nur weil die Lungenseuche weiter um sich greift, sondern weil wegen dieser die Buchungszahlen sinken, heißt es.
AUA streicht Flüge aus „operativen Gründen“
Bei der AUA befand sich am Mittwochnachmittag eine Maschine auf dem Weg nach Shanghai, am frühen Abend (17.45 Uhr) hebt in Wien-Schwechat ein letzter Kurs nach Peking ab. Die Rückflüge finden noch statt, um Passagiere und die Crews zurückzubringen. Dann ist der Verkehr nach und von China für einige Tage gestoppt. Die AUA machte „operative Gründe“ für die Streichung geltend. Die Buchungsannahme für China-Flüge seien bis Ende Februar gestoppt worden, hieß es.
Auch die British Airways stellte am Mittwoch die Buchung von direkten Flügen von London in die Volksrepublik ein. Alle Verbindungen würden mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilte das Unternehmen mit.
Verdachtsfall in Lufthansa-Maschine
An Bord einer Lufthansa-Maschine gab es am Mittwoch einen Corona-Verdachtsfall. An dem in der Früh in Nanjing gelandeten Flug LH780 aus Frankfurt hatte auch ein Mann teilgenommen, der von den chinesischen Behörden als Risikofall eingestuft wurde, bestätigte das Unternehmen in Frankfurt.
Der Chinese, der zwei Wochen zuvor in der Stadt Wuhan gewesen sein soll, in der das neuartige Coronavirus zuerst bemerkt worden war, soll gehustet haben. Ob er tatsächlich infiziert ist, ist noch völlig unklar.
Passagiere von Behörden untersucht
Die Passagiere, die jeweils drei Reihen vor und hinter dem Mann saßen, seien von den chinesischen Behörden ebenso untersucht worden wie die Crew des Airbus A 340, sagte der Lufthansa-Sprecher. Flugbegleiter und Piloten seien dann umgehend in die nächste Maschine nach Frankfurt umgestiegen. Der Rückflug LH781 sollte am Mittwochabend in Frankfurt landen. Die deutschen Behörden seien über das Vorgehen informiert worden, erklärte die Fluggesellschaft.
Insgesamt wurden in China bis dato rund 6000 Krankheitsfälle registriert, die Zahl der Neuinfektionen sei aber erstmals rückläufig, hieß es am Mittwoch. Die Zahl der Todesopfer stieg am Dienstag um 26 auf 132.
Telefonhotline zu Coronavirus
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat unter 0800-555621 eine kostenlose Telefonhotline, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, für Fragen von Bürgerinnen und Bürgern eingerichtet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.