Für den Trassenverlauf der Freileitung am Pichlberg östlich der Glocknerstraße müssen ebenfalls Bäume fallen. Aufmerksame „Krone“-Leser bemerkten bereits erste Rodungsmarkierungen an den Stämmen. Kritisch beäugen sie auch, dass die Freileitung mit 85 Meter hohen Masten die historische Großglocknerstraße überqueren soll. „Zell am See bekommt ein neues Panoramabild. Masten statt Wald“, blickt Hermann Oppelland den Arbeiten pessimistisch entgegen und solidarisiert sich mit den Freileitungsgegnern in Bad Vigaun. „Auch wir werden gegen die geplanten Rodungen demonstrieren“, versichert der Anrainer. Die Gemeinde Bruck an der Glocknerstraße – früher einer der größten Projektgegner – stimmte vergangenen Herbst den Ausgleichszahlungen der APG zu. Bürgermeisterin Barbara Huber (ÖVP) verwies damals auf die rechtsgültige Baugenehmigung.
Betroffene Bauern wollen aufklären
Mit einer Aufklärungskampagne versucht die von der 380-kV-Leitung betroffene Bauernschaft gegen die Freileitung und den Stromnetzbetreiber APG zu mobilisieren. „Bei diesen Projekt wird massiv europäisches Recht gebrochen“, erläutert Landwirt Johannes Pisetta, der selbst von der Stromleitung betroffen ist. Er wird im Namen der Bauernschaft den Gemeinden und ihren Bürgern Informationen zur geplanten 380-kV-Leitung zukommen lassen und ruft auf, im Sinne der Demokratie eine rechtskonforme Abwicklung des Projekts einzufordern. „Der Stopp der Zwangsräumungen ist nur das Geringste und kein Erfolg. Mit dem Fortschreiten der Arbeiten werden wir weitere Aktionen starten.“
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