Tochter von Tourist
Coronavirus: Fünfter Fall in Frankreich bestätigt
In Frankreich ist eine fünfte Infektion mit dem aus China stammenden neuen Coronavirus bestätigt worden. Es handle sich dabei um die Tochter des ebenfalls erkrankten 80-jährigen Touristen aus China, sagte Frankreichs Gesundheitsministerin Agnes Buzyn am Mittwochabend.
Der Zustand des 80-Jährigen sei ernst, der Mann werde weiter in einem Pariser Krankenhaus behandelt. Außerdem habe sich der Zustand eines weiteren infizierten etwa 30-Jährigen verschlechtert, der seit Ende vergangener Woche behandelt wird.
Der 80-jährige Tourist aus China war am 23. Jänner nach Frankreich gekommen und am Samstag in die Notaufnahme gegangen. Dort sei er nicht sofort als Verdachtsfall eingestuft worden, teilte das Krankenhaus mit. Man müsse nun prüfen, ob sich in der Notaufnahme jemand angesteckt hat. Erst am Dienstag sei der Mann als möglicher Coronavirus-Patient identifiziert und positiv getestet worden.
80 Fälle außerhalb Chinas
Ende vergangener Woche waren in Frankreich die ersten drei Fällen einer Infektion mit dem Coronavirus in Europa bekannt geworden. Es folgten neben den beiden weiteren französischen Patienten vier in Deutschland und einer in Finnland. Außerhalb Chinas sind weltweit insgesamt mehr als 80 Fälle gemeldet worden.
Touristen werden nach Rückkehr evakuiert
Noch am Mittwochabend sollte ein erster Flieger von Frankreich Richtung China starten und rund 200 Menschen aus der am stärksten betroffen Region nach Frankreich zurückbringen, so Buzyn. Sie würden dann für 14 Tage isoliert. Ein medizinisches Team seit mit an Bord. Die Menschen, die den Flug antreten werden, hätten derzeit keine Symptome, so die Ministerin. Ein zweiter Flugzeug solle Donnerstag oder Freitag starten.
Das neuartige Coronavirus kann eine Lungenkrankheit auslösen, an der im Hauptverbreitungsland China bereits mindestens 132 Menschen gestorben sind - die meisten davon waren ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen. Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Erkrankungen ist inzwischen auf mehr als 6.100 gestiegen.
Mittlerweile hat die Viruserkrankung auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zuletzt kündigte Google laut einem Bericht der Technologie-Website „The Verge“ an, vorläufig alle Büros in China, Hongkong und Taiwan zu schließen.
Vorbereitungen für Rückholung
Russland schränkt wegen des Virus seine Zugverbindungen von und nach China ein. Ab dem 31. Jänner, also der Nacht von Donnerstag auf Freitag, werde nur noch die Direktverbindung zwischen Moskau und Peking bedient, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatiana Golikowa mit. Zudem liefen Vorbereitungen zur Rückholung von russischen Staatsbürgern, die derzeit in China seien.
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