Wäre klar im Landtag

Wien-Wahl: Umfrage sieht Strache bei 7 Prozent

Wien
30.01.2020 20:30

Das Karmasin-Meinungsforschungsinstitut hat im Auftrag von Puls 24 erhoben, wie die Menschen bei der Wien-Wahl abstimmen würden, und ist dabei auch davon ausgegangen, dass Heinz-Christian Strache entweder mit einer eigenen Liste oder für die Allianz für Österreich (DAÖ) antritt. Insgesamt wurden 1000 Wiener befragt. Wären jetzt schon Gemeinderatswahlen, käme Strache demnach, trotz Ibiza-Affäre, auf sieben Prozent der Stimmen und würde somit die Fünf-Prozent-Hürde relativ locker nehmen.

Klar stimmenstärkste Partei wäre laut der Karmasin-Umfrage die SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig mit 35 Prozent. Mit Gernot Blümel als Spitzenkandidat würde sich die ÖVP glatt verdoppeln und 19 Prozent erreichen. Ein Absturz droht der FPÖ von Dominik Nepp. Sie käme nur noch auf 13 Prozent der Stimmen, ein Minus von fast 18 Prozentpunkten.

Selbst Birgit Hebeins Grüne, die bei der vergangenen Wien-Wahl 2015 schon 11,8 Prozent erreichten, wären mit 16 Prozent vor den Freiheitlichen. Die NEOS würden mit ihrem voraussichtlichen Spitzenkandidaten Christoph Wiederkehr auf acht Prozent kommen und somit ihr 6,2-Prozent-Ergebnis vom letzten Mal leicht verbessern. 

(Bild: Karmasin/Puls24)
Das Ehepaar Strache beim Neujahrstreffen der Allianz für Österreich (DAÖ) (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Das Ehepaar Strache beim Neujahrstreffen der Allianz für Österreich (DAÖ)

Bei den Ergebnissen handelt es sich jeweils um Hochschätzungen mit dem wahrscheinlichsten Wert für die Bevölkerung Wiens ab 16 Jahren. Von den 1000 befragten konnten sich 728 Personen für eine Partei entscheiden, was einem Wähleranteil von 73 Prozent entspricht. Die Schwankungsbreite der Umfrage liegt bei 3,2 Prozent.

(Bild: Karmasin/Puls24)

Wie viele würden das Ehepaar Strache wählen?
Das Meinungsforschungsinstitut fragte auch auf einer vierstufigen Skala, ob die Wähler sich vorstellen könnten, „eine Philippa-und-Heinz-Christian Strache-Partei zu wählen oder eher nicht“. Dabei gaben 66,5 Prozent der Befragten an, eine solche Partei „sicher nicht“ zu wählen. Auf der anderen Seite sagten aber immerhin 10,4 Prozent, dass sie die Straches „sicher wählen“ würden. Auffallend war dabei, dass es beim Ergebnis so gut wie keinen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Befragten gab.

(Bild: Karmasin/Puls24)

Ludwig wäre bei Direktwahl klar in Front
Bei einer Bürgermeister-Direktwahl käme Strache auf 10,3 Prozent. Hier liegt der ehemalige Spitzenpolitiker nicht nur hinter Michael Ludwig (40,2 Prozent), sondern auch hinter Gernot Blümel (18,4 Prozent) und auch Birgit Hebein, die elf Prozent bekommen würde. Christoph Wiederkehr würden 2,2 Prozent direkt zum Bürgermeister wählen.

Befragte wünschen sich Fortsetzung von Rot-Grün
Auf die Frage, welche Regierung nach der Wahl am besten für Wien wäre, wünschten sich 37,6 Prozent eine Fortsetzung der rot-grünen Stadtregierung. Auf Platz zwei landete mit 22,6 Prozent eine Koalition zwischen ÖVP und FPÖ. Lediglich 17,4 Prozent möchten eine „große Koalition“ aus SPÖ und ÖVP und nur 5,3 Prozent wollen eine Zusammenarbeit zwischen der SPÖ und den Freiheitlichen. 17,1 Prozent äußerten keine Vorliebe oder machten keine Angabe.

Ob Strache bei der Wien-Wahl tatsächlich antritt und ob die Liste auch weiterhin DAÖ heißen wird, ist noch immer nicht ganz geklärt. (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Ob Strache bei der Wien-Wahl tatsächlich antritt und ob die Liste auch weiterhin DAÖ heißen wird, ist noch immer nicht ganz geklärt.

SPÖ und Grüne wäre zwar die bevorzugte Regierungsvariante der Befragten, hätte aber mit nur 51 Prozent eine deutlich dünnere Mehrheit als Rot-Türkis, das mit 54 Prozent etwas fester im Sattel sitzen würde, aber eben auch unbeliebter ist.

(Bild: krone.at-Grafik)

Strache meldete sich am Donnerstag via Twitter zu Wort und kritisierte dabei das Okay der EU, den chinesischen Huawei-Konzern beim Aufbau des europäischen 5G-Netzes mithelfen zu lassen: „Gewisse Dinge dürfen nicht verkauft werden.“ Im Ibiza-Video hatte er selbst noch die mögliche Privatisierung des österreichischen Trinkwassers ins Spiel gebracht. Wohl auch als eine Reaktion auf die Aussagen Straches hatte das Parlament noch im Juli 2019 ein Gesetz zum Privatisierungsstopp in die österreichische Verfassung geschrieben.

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