Kampf den Müllbergen
„Verschwendung“: Frankreich schafft Kassenbons ab
Das französische Parlament hat am Donnerstag ein umfassendes Gesetz zur Müllvermeidung verabschiedet. Eine der großen Neuerungen: Kassenzettel für kleine Summen werden abgeschafft - außer der Kunde verlangt danach. Nicht verkäufliche Textilien und Hygieneartikel dürfen außerdem ab 2022 nicht mehr vernichtet, sondern müssen gespendet oder recycelt werden.
Der Senat stimmte dem „Gesetz gegen Verschwendung“ in der Nacht auf Freitag zu. Zuvor hatte bereits die Nationalversammlung, das Unterhaus des Parlaments, ihre Zustimmung gegeben.
Schrittweise Abschaffung bis 30 Euro
Die Abschaffung der Kassenzettel erfolgt schrittweise: Ab September sollen Belege für Beträge bis zehn Euro nicht mehr automatisch ausgedruckt werden - außer auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Ab Jänner 2021 soll die Regelung bis 20 Euro gelten, 2022 soll der Grenzwert auf 30 Euro steigen.
„Lebensdauer von einigen Sekunden“
„In Frankreich werden jedes Jahr zig Milliarden einfacher Kaufnachweise, die keine Rechnung darstellen, herausgegeben“, heißt es zur Begründung. „Diese von den Kunden oft unerwünschten Belege haben oft eine Lebensdauer von höchstens einigen Sekunden, da sie vom Händler selbst weggeworfen werden.“
Mehr reparieren, weniger wegwerfen
Das Gesetz sieht auch eine neue Bestimmung für die „Reparierbarkeit“ elektronischer Geräte wie Waschmaschinen, Fernseher und Handys vor. Damit will die Regierung verhindern, dass wie bisher 60 Prozent der Geräte mit einem Defekt auf dem Müll landen. Auch gegen die sich häufenden Plastikberge geht Frankreich vor: Schnellrestaurants müssen demnach spätestens ab 2023 wiederverwendbare Verpackungen und Besteck nutzen. Allgemein droht Wegwerfverpackungen aus Plastik aber erst 2040 das Aus.
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