Bis zuletzt hat Pokercasino-Betreiber Peter Zanoni um seine Pokerlizenz, die Ende 2019 ausgelaufen war, gekämpft. Doch am Freitag schloss der 65-Jährige österreichweit seine Concord Card Casinos. Es seien sämtliche Betriebsstätten „freiwillig geschlossen worden, um zu vermeiden, dass Gäste und auch Mitarbeiter dem unqualifizierten Druck der ihre Kompetenzen weit überschreitenden Finanzpolizei weiterhin ausgesetzt sind“, teilte die Concord-Gruppe am Freitagnachmittag mit.
Doch ganz aufgeben will Zanoni noch nicht. Man versuche „einen ungestörten Betrieb in Zukunft zu ermöglichen“, heißt es in der Aussendung des Unternehmens weiter. Seit Jänner 2020 ist Pokern ausschließlich in Spielbanken erlaubt, also den teilstaatlichen Casinos Austria vorbehalten. Poker gilt erst seit wenigen Jahren als Glücksspiel, früher brauchte es dafür lediglich eine Gewerbeberechtigung.
Seit Gründung im Clinch mit den Steuerbehörden
Aufgrund einer Übergangsfrist galt Zanonis alte Konzession bis Ende 2019. Der Gesetzgeber hatte ursprünglich vor, im Glücksspielgesetz eine eigene Pokerlizenz auszuschreiben, diese Pläne wurden aber wieder fallengelassen. Seit Eröffnung des ersten Pokercasinos im Jahr 1993 liegt Zanoni mit den Steuerbehörden im Clinch. Zahlreiche Verfahren am Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshof folgten.
Abgabenforderungen der Finanzbehörden in dreistelliger Millionenhöhe führten im Frühjahr 2019 schon zur Insolvenz von mehreren Firmen aus dem Glücksspielreich von Zanoni. Als Betreiber der Concord Card Casinos tritt derzeit die Casino Equipment Vermietungs GmbH auf. Zuletzt hat der Pokercasino-Betreiber mit Tischgeld und Gastronomie nach eigenen Angaben mit 600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro erzielt.
VfGH-Urteil könnte Wende bringen
Diese 600 Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. Am Dienstag ist eine Mitarbeiterversammlung geplant. Zudem hofft Zanoni auf einen positiven Entscheid des Verfassungsgerichtshofes im Februar, der möglicherweise den Weiterbetrieb ermöglicht.
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