„Walking on Sunshine“-Star Aaron Karl über seine erste CD, Ausatmen und Infrastrukturen.
„Krone“: Sie haben mich ins Tonstudio eingeladen.
Aaron Karl: Ja, ich mache hier heute meinen Song fertig!
Eine neue Leidenschaft?
Nein, ich mache schon recht lange Musik, war im Musikgymnasium und habe Klavier gelernt. Ich habe aber danach entschieden, dass die Musik ein Hobby bleibt. Mein Vater hat aber immer gesagt, wenn ich Schauspieler werden will, dann muss ich es g‘scheit, sprich eine Ausbildung, machen. Aber die Musik hat mich immer begleitet, und habe immer Musik gemacht, die ich selber gerne hören will. Mit 19 hatte ich z. B. eine Jugendband, und mit meinem aktuellen Bandprojekt IYI arbeite ich seit sechs Jahren an der CD.
Welche Richtung ist das?
Ich würde sagen Progressive Pop.
Und was sagen die Plattenfirmen dazu?
Ich war bei einem Produenten, der hat gesagt: Keine Chance, das zu verkaufen.
Warum denn nicht? Das hört sich doch gut an.
Er sagte, fürs Radio sei das nicht geeignet, zu viele Rhythmen, nicht eingängig.
Sie lachen! Aber sind Sie nicht deprimiert deswegen?
Nein, das ist voll ok, weil ich es in erster Linie für mich machen möchte und das, was ich hier mit meinen Freunde produziere, einfach selber hören möchte. Man muss halt nur ganz schön viel Geld reinbuttern, um eine CD zu machen.
Was ist das Ziel?
Die CD einlegen und auf Play drücken zu können, und obwohl mein Produzent José noch skeptisch ist (lacht), sollte es mein Weihnachtsgeschenk werden.
Man sagt Singen hat etwas Befreiendes, für Sie auch?
Singen und auch Sprechen ist wie für mich zielgerichtetes Ausatmen mit einem Gedanken, und das fühlt ich einfach geil an. Auf der Bühne bekommt das Sprechen auch eine metaphysische Ebene, auch beim Singen bekommt das Ausatmen etwas befreiendes, das befreit.
Ihr anderes Hobby, die Schauspielerei, haben Sie zum Beruf gemacht!
Ja, ich bin ein Glücksritter, habe es extrem leicht gehabt. Ich bin dankbar, dass es damit so gut läuft,
Weil Sie der Sohn von Publikumsliebling Fritz Karl sind?
Nein, der Name ist da eher sogar schädlich, aber die Infrastruktur, also die Menschen die man kennt, das ist extrem hilfreich.
Wie gehen Sie mit der gesteigerten Popularität um?
In den Mittelpunkt gestellt zu werden fühlt sich extrem gut an und jeder will ja gesagt bekommen, „Du bist ok“! Aber ich bin da sehr kritisch, hinterfrage oft den damit verbundenen Erfolg und Ruhm. Das laufend zu tun, ist einfach sehr wichtig.
Stefan Weinberger, Kronen Zeitung
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