Corona-Evakuierung
Bundesheer schickt speziell präparierte Herkules
Jene sieben Österreicher, die in den chinesischen Epidemiegebieten festsitzen, sollen am Sonntag endlich wieder zu Hause sein. Die erste, längere Etappe führt von China nach Frankreich und wird mit einer französischen Maschine durchgeführt, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums. Für den letzten Sprung nach Österreich schickt das Bundesheer eine Herkules-Transportmaschine nach Südfrankreich, um die Passagiere heimzuholen. Das Flugzeug wurde vor dem Abflug in Linz noch extra präpariert und soll nach der Rückreise in Schwechat landen.
Sonntagfrüh ist es für gewöhnlich still am Flughafen Linz-Hörsching, doch diesmal wird es gegen 6 Uhr Früh laut: Eine viermotorige Herkules-Transportmaschine des Bundesheeres soll im Morgengrauen nach Frankreich aufbrechen, um dort im Laufe des Tages sieben aus China kommende Österreicher aufzunehmen. Die Personen stammen aus den Coronavirus-Epidemiegebieten, seien aber allem Anschein nach für die Rückreise gesund, hieß es.
Eilige Vorbereitungen am Samstag
Vorsichtsmaßnahmen ergriff man trotzdem: Bilder des Bundesheeres zeigen, wie am Samstag Passagiersitze in die Herkules eingebaut und mit Überzügen geschützt wurden, auch die Innenwand des Fliegers wurde verkleidet. Die Crew wird außerdem von einem Sanitätsteam und zwei Experten des ABC-Abwehrzentrums begleitet. Man rechnete mit dem Transport der Österreicher von Frankreich nach Österreich ab den Vormittagsstunden. Gegen Nachmittag sollen die Personen dann in Wien-Schwechat ankommen.
„Dank geht an die französische Regierung“
Außenminister Alexander Schallenberg erklärte zu der geplanten Aktion: „Ich freue mich, dass es uns gelingen wird, am Wochenende Österreicherinnen und Österreicher aus der Provinz Hubei sicher nach Hause zu bringen. Sie werden in einer französischen Maschine nach Frankreich fliegen und von dort weiter nach Österreich gebracht. Ein Mitarbeiter unserer Botschaft in Peking ist persönlich vor Ort und wird sie auch auf dem Heimweg begleiten. Unser Dank geht an die französische Regierung für die exzellente Kooperation. Das ist gelebte europäische Zusammenarbeit!“ Weniger Glück hatte ein deutscher Airbus der Luftwaffe, dem die Landung in Moskau verweigert wurde.
Schwierige Rückreise
Voraussetzung für die Rückkehr ist allerdings, dass die Reisenden gesund sind. „Es gibt vor dem Flugantritt in Wuhan einen Gesundheitscheck. Es können nur Gesunde mitfliegen. Nach unseren Erkenntnissen sind derzeit aber alle wohlauf“, hatte der Außenamtssprecher bereits am Freitag gesagt. Die Ausreise der Österreicher hatte sich äußerst schwierig gestaltet, da wegen des Coronavirus‘ China praktisch zum Stillstand gekommen ist.
In der hart betroffenen Provinz Hubei wurden 45 Millionen Menschen abgeschottet. Alle Verkehrsverbindungen sind dort gekappt. Landesweit werden Überlandbusse gestoppt, Züge und Flüge reduziert. Die Ferien zum chinesischen Neujahrsfest wurden verlängert: Schulen, Universitäten und Kindergärten bleiben geschlossen, Fabriken stehen still und Büros sind verriegelt.
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