Als er vergangene Woche seinen Opernballgast Lindsey Vonn verkündete, präsentierte Richard Lugner süffisant ein Nacktfoto der Ski-Queen und gab dabei zu, ein „Wüstling“ zu sein, der „im Gemüsegarten der schönsten Frauen wildert“, so als hätte es die MeToo-Bewegung niemals gegeben. Er ließ auch fallen, dass ihm so was „immer gefalle“ und klärte die versammelten Journalisten über die Ehen und Liebschaften der berühmten US-Amerikanerin auf. Die Absage der so Angekündigten erfolgte prompt und soll mit den sexistischen Aussagen des Baumeisters zusammenhängen.
Am Mittwoch der vergangenen Woche bat Richard Lugner, wie er es jedes Jahr macht, zur Pressekonferenz in sein Lugnerkino, um seinen Opernball-Gast 2020 bekannt zugeben. Mit der Weltklasse-Skirennläuferin Lindsey Vonn war dem 87-Jährigen tatsächlich ein Coup gelungen. Denn in den vergangenen Jahren waren stets Schauspielerinnen und Starlets ohne Deutschkenntnisse oder Verbindung zu Österreich engagiert worden. Mit Vonn hatte Lugner nun erstmals einen Stargast, der ausgesprochen gut Deutsch spricht und in Österreich fast schon eine zweite Heimat gefunden hat.
„Bin ein Wüstling“
Wie Richard Lugner die Teilnahme Vonns am Opernball bekannt gegeben hat, soll diese aber empört haben, wird nun berichtet. Und man muss sagen: zu Recht! Denn Lugner präsentierte die 35-Jährige mit einem Foto aus einem Buch, auf dem sie nackt mit Skistöcken in Abfahrtshocke zu sehen ist. Das Foto ist sehr ästhetisch, hätte aber nicht sein müssen.
Dem nicht genug erklärte Lugner: „Sie hat Bücher geschrieben und in einem ist sie auf der ersten Seite gleich nackt. Aber man sieht den Busen nicht. Aber trotzdem, nachdem ich ein Wüstling bin, zeig ich euch das Bild, wo sie nackt ist, weil mir gefällt das immer. Der Lugner wildert im Gemüsegarten von den schönen Frauen.“
Als „Lugner-Trophäe diskriminiert“
Zuvor hatte er aufgezählt, mit wen Vonn einmal liiert war oder ein „Pantscherl“ hatte. Freunde der Ausnahmesportlerin, die 82 Weltcupsiege errungen hat, sagten dem „Kurier“, dass sich Vonn gröblich als „Lugner-Trophäe diskriminiert“ gefühlt habe. Die Absage zwei Tage nach der Pressekonferenz via Twitter überrascht in diesem Lichte nun nicht.
Vonn blieb dabei ausgesprochen höflich und liebenswürdig. Sie schrieb: „Hey Leute, wollte euch nur wissen lassen, dass ich nicht in die Wiener Oper gehen werde. Hatte letzte Woche eine tolle Zeit in Österreich und freue mich auf meinen nächsten Besuch.“ Auf Deutsch fügte sie hinzu: „Bis gleich.“
„Rechtliche Probleme“
Richard Lugner bestätigte die Absage in einer Stellungnahme gegenüber der APA am Freitag und erklärte: "Es gibt rechtliche Probleme, die wir mit den Anwälten klären müssen.“ In den kommenden Tagen will Lugner sich äußern.
Opernball-Gäste seit 1992
Lugner bringt seit dem Jahr 1992 Gäste auf den Opernball. So besuchten etwa Sophia Loren (1995), Pamela Anderson (2003) oder Paris Hilton (2007) das Fest an der Seite des Baumeisters. Vergangenes Jahr fiel die Wahl das ehemalige australische Supermodel Elle Macpherson alias „The Body“.
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