Josef Marketz ist am Sonntagnachmittag zum 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht worden. Die Zeremonie erfolgte im Klagenfurter Dom. Marketz, ehemals Direktor der Kärntner Caritas, folgt auf Alois Schwarz, der im Sommer 2018 Bischof von St. Pölten wurde.
Die Bischofsweihe begann pünktlich um 14 Uhr. Mit rund 600 Personen war der Dom bis auf den letzten Platz gefüllt, im Zelt davor sicherten sich die Gläubigen bereits mehr als eine Stunde vor Beginn der Messe ihre Plätze. Insgesamt waren mehr als 1000 Besucher gekommen. Flankiert von Dompfarrer Peter Allmaier und Martin Horvat, Provisor von St. Philippen, der Heimatpfarre des neuen Bischofs, zog Marketz in den Dom ein. Eine Reihe von kirchlichen Würdenträgern vor allem aus Österreich und Slowenien nahm teil - neben Nuntius Pedro Lopez Quintana und Kardinal Christoph Schönborn hatten sich 25 Bischöfe angemeldet.
In seiner Predigt nahm Benno Elbs, Bischof der Diözese Feldkirch, auf die bisherige Aufgabe Marketz‘ als Direktor der Kärntner Caritas Bezug. Er kenne die Sorgen der Menschen genau: „Dein Ort als Bischof ist an der Seite der Armen und Vergessenen.“ Die Zukunft, auch in der Kirche, liege im Wir - wie es auch im offiziellen Auftritt der Caritas heiße: „Das Wir ist größer als das Ich.“
„Ich bin bereit“
Ein Teil der Zeremonie wurde auch auf Slowenisch abgehalten - so antwortete der Kärntner Slowene Marketz auf die entsprechenden Fragen, mit der er seine Bereitschaft zum Bischofsamt erklärte, jeweils mit „Ich bin bereit - pripravljen sem“. Danach erfolgte die Allerheiligenlitanei, bei der sich der designierte Bischof als Zeichen der Hingabe ausgestreckt auf den Boden legte. Die Weihe wurde mit der Handauflegung durch Erzbischof Franz Lackner und die anderen anwesenden Bischöfe sowie das Weihegebet fortgesetzt. Dabei hielten zwei Diakone ein geöffnetes Evangeliar, ein Buch mit den Evangelien des Neuen Testaments, über den Kopf von Marketz.
Schließlich wurden Marketz, über den der ehemalige ÖVP-Minister Andrä Rupprechter mit einem Tweet für Wirbel gesorgt hatte, die Insignien übergeben: das Evangeliar, der Bischofsring, die Mitra (die traditionelle liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe) sowie der Hirtenstab. Auf der Mitra Marketz‘ ist übrigens, wie auch im Wappen des neuen Bischofs, die Abbildung eines Eisenkreuzes zu sehen, das auf dem Hemmaberg in Unterkärnten gefunden wurde - es wird auf ein Alter von rund 1500 Jahren geschätzt. Der Hirtenstab besteht aus Zirben- und Lindenholz.
Der weiteren Messe steht der neu geweihte Bischof selbst vor, er leitet die Messe von der Kathedra, dem Bischofssitz, aus.
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