Die meisten Menschen geben ihre Laster erst dann auf, wenn sie ihnen Beschwerden bereiten: Das könnten sich jetzt auch zwei besonders renitente Raucherinnen zu Herzen nehmen, die am vergangenen Samstag an Bord eines Wizzair-Fluges von Charkiw in der Ukraine nach Wien für Aufregung an Bord gesorgt haben. Die Frauen missachteten das absolute Rauchverbot, zündeten sich am stillen Örtchen einen Glimmstängel an - und wurden sogar noch ausfällig gegenüber der Besatzung. Bei der Ankunft in Wien-Schwechat wartete dann bereits die Polizei auf die Damen.
Wer kann sich noch erinnern? Früher waren die Kabinen von Flugzeugen regelrechte Räucherkammern, denn das Rauchen war, so unglaublich das heute klingen mag, auch während des Fluges bei geschlossene Türen erlaubt. Mittlerweile hagelt es dafür aber weltweit harte Strafen - der Konsum von Tabakwaren, aber auch von E-Zigaretten, gilt längst als schwerer Eingriff in die Luftfahrtsicherheit.
Doch davon wollten zwei Raucherinnen an Bord einer Maschine der Fluglinie Wizzair nichts wissen. Die Fluggäste ignorierten laut einem Bericht des Luftfahrtportals AviationNetOnline das Verbot einfach und zündeten sich in einer der Bordtoiletten ihren Glimmstängel an. Für die meisten Flugreisenden wenig überraschend, lösten die Frauen damit umgehend die Rauchmelder aus, die selbstverständlich auch auf Zigarettenrauch reagieren.
Trotz Warnung weitergeraucht
Wizzair bestätigte, dass auf dem Flug vom 1. Februar von Charkiw nach Wien „zwei Passagiere in der Toilette geraucht haben“. Auch mit der Aufforderung eines Crew-Mitglieds, das Rauchen umgehend einzustellen, war die Sache noch nicht zu Ende. Denn trotz der Warnung der Besatzung habe eine der beiden Passagiere weitergeraucht und wurde laut Wizzair sogar „verbal aggressiv und ausfällig gegenüber unseren Besatzungsmitgliedern“.
Spätestens da hörte sich der Spaß auf und die Crew sah sich gezwungen, nach der Landung in Wien-Schwechat die Polizei zu alarmieren und „der Fall wurde den örtlichen Behörden“ übergeben, wie Wizzair-Sprecher András Rado gegenüber AviationNetOnline sagte. Beamte führten schließlich die beiden von der Fluglinie „unruly PAX“ bezeichneten renitenten Raucherinnen ab. Fluglinien-Sprecher Rado betonte: „Die Sicherheit unserer Passagiere, Crews und Flugzeuge hat höchste Priorität für Wizzair und die Fluggesellschaft toleriert keinerlei verbale und körperliche Misshandlungen gegen ihre Crewmitglieder und Passagiere.“
Polizei: „Fluglinie hat um Intervention ersucht“
Auch die Landespolizeidirektion Niederösterreich bestätigte den Vorfall. „Die Fluglinie hat um Intervention ersucht“, sagte Polizeisprecherin Bernadette Neumeyr gegenüber dem „Kurier“ am Montag. „Wir haben am Flughafen Wien-Schwechat Identitätsfeststellungen durchgeführt, weil die zwei Frauen aus der Ukraine gegenüber dem Personal der Fluglinie nicht gerade kooperativ waren“, so Neumeyr. Die Strafe sei nun eine Sache der Fluglinie.
Den beiden Frauen dürfte jetzt zumindest eine saftige Geldstrafe drohen. Damit nicht genug, müssen sie sich für künftige Flüge auch eine andere Airline suchen - denn Wizzair weise dem Luftfahrtportal zufolge beispielsweise auf der Toilette auf Stickern und im Bordmagazin deutlich darauf hin, „dass wer meint Rauchen zu müssen oder gar die Crew in irgendeiner Form beleidigen oder angreifen zu müssen“, nicht mehr befördert werde ...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.