Tirol ist in Richtung Höhepunkt der Grippewelle unterwegs. Um sich nicht anzustecken, sollte man bei der Begrüßung lieber lieber lächeln anstatt schütteln. Günther Weiss, geschäftsführender Direktor der Inneren Medizin in Innsbruck, verriet der „Krone“ was gegen die Grippe schützt.
Höflich sein kann - zumindest in der kalten Jahreszeit - krank machen. Denn über die Hände werden laut WHO 80 Prozent aller Infektionskrankheiten übertragen. Am schlimmsten ist dabei der Händedruck eines Kranken. Hat der gerade in die Hand geniest, kann das Händeschütteln rund 1.000.000 Viren übertragen. Im Zweifel gilt also: lieber lächeln statt schütteln.
Das empfiehlt auch Günther Weiss, geschäftsführender Direktor der Inneren Medizin in Innsbruck. „Die Grippe wird nicht nur über Tröpfchen, sondern auch über Kontakt übergeben“, erklärt der Arzt. Neben dem Verzicht auf den Handschlag ist häufiges Händewaschen – mindestens 20 Sekunden mit Seife unter laufendem Wasser – gerade in der Grippesaison ratsam.
Diese oder nächste Woche ist es nämlich so weit. Dann hat Tirol den Höhepunkt der Grippezeit erreicht, wie Weiss schildert: „Vergangene Woche war die Zahl der Erkrankungen noch ansteigend. “ Vier Volksschulen mussten schließen, weil der Großteil der Schüler an der Influenza erkrankt war.
Wie man sich vor der Grippe schützen kann
Mit ein paar Tricks kann man sich aber auch in der Hochsaison der Influenza schützen, wie Weiss der „Tiroler Krone“ verriet:
Kind wird krank: Tipps zur Pflegefreistellung
Wenn es einen nicht selbst, aber nahe Angehörige erwischt, oder die Betreuungsperson eines Kindes ausfällt, können Arbeitnehmer Pflegefreistellung nehmen. Die Arbeiterkammer Tirol informiert über alle Rechte auf ihrer Webseite.
Ein Infekt ist keine Influenza
Laut einer aktuellen Studie der MedUni Wien kennt kaum jemand den Unterschied zwischen einem grippalen Infekt und der „echten“ Grippe. Die meisten Menschen können die beiden Krankheiten kaum unterscheiden, fand ein Forscherteam heraus. Das führe zu Verunsicherungen und Mythenbildung, auch beim Thema der Grippeimpfung, heißt es.
„Unsere Studie zeigt, dass Menschen immer dann, wenn Fieber eines der Symptome ist, sofort an eine ,echte’ Grippe denken“, erklärt Studienleiterin Kathryn Hoffmann. Das sei auch der Grund, warum viele Personen, die gegen Influenza geimpft sind und dann trotzdem Fieber und grippeähnliche Symptome bekommen, glauben, dass der Impfstoff wirkungslos sei. „Sie werden zu Impfskeptikern, dabei haben sie einfach nur einen grippalen Infekt - und den kann man leider auch trotz einer Influenza-Impfung bekommen“, erklärt die Expertin. Daher sei es ratsam, sich immer wieder gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen, die bei schwerem Verlauf tödlich enden kann.
Kaum Schutz gegen grippalen Infekt
Während man sich aber vor einer Influenza mit einer Impfung schützen kann (der jeweilige saisonale Impfstoff wirkt mit einer Zuverlässigkeit von 60 bis 95 Prozent), ist man den infektiösen Viren des grippalen Infekts nahezu schutzlos ausgesetzt. Hoffmann erklärt: „Irgendwann ist der Schwellenwert an Viren, den unser Immunsystem abwehren kann, überschritten. Dann bekommen wir einen grippalen Infekt. Durch gesunde Lebensstilmaßnahmen, die das Immunsystem stärken, oder mit penibler Händehygiene, können wir den Schwellenwert nach oben treiben.“
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