Kämpfe in Idlib

UNO: 520.000 Menschen binnen zwei Monaten geflohen

Ausland
04.02.2020 15:10

Im Nordwesten Syriens sind laut UNO-Angaben binnen zwei Monaten rund 520.000 Menschen vor einer Offensive syrischer Regierungstruppen und deren russischem Verbündeten geflohen. 80 Prozent der Flüchtlinge seien demnach Frauen und Kinder. Die jüngste Fluchtbewegung in der Winterzeit verschlechtere eine bereits „schreckliche“ humanitäre Lage in der Region, erklärte die UNO.

Bereits zwischen April und Ende August seien mehr als 400.000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben worden, viele von ihnen mussten demnach mehrmals flüchten, erklärte David Swanson, Sprecher des UNO-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA), am Dienstag.

(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
Fast 950.000 der drei Millionen Einwohner der Region sind nach UN-Angaben auf der Flucht. (Bild: AFP)
Fast 950.000 der drei Millionen Einwohner der Region sind nach UN-Angaben auf der Flucht.

Mehr als 20 Tote nach heftige Gefechten 
Syrische Regierungstruppen hatten kürzlich mit russischer Unterstützung und verbündeten Milizen eine Offensive gegen die bisher überwiegend von islamistischen und dschihadistischen Milizen kontrollierte Region Idlib gestartet. Die Streitkräfte von Machthaber Bashar al-Assad eroberten bereits dutzende Dörfer und einige wichtige Städte. Am Montag kam es zudem zu heftigen Gefechten zwischen der syrischen und der türkischen Armee, mehr als 20 Menschen wurden dabei getötet.

Das ausgebrannte Wrack eines Lkws nach einem Luftangriff im Dorf Maaret al-Numan in der heftig umkämpften syrischen Provinz Idlib (Bild: AP)
Das ausgebrannte Wrack eines Lkws nach einem Luftangriff im Dorf Maaret al-Numan in der heftig umkämpften syrischen Provinz Idlib
Ein türkischer Konvoi in der Provinz Idlib (Bild: APA/AFP/AAREF WATAD)
Ein türkischer Konvoi in der Provinz Idlib

Feuerpausen werden immer wieder gebrochen
Die Türkei und Russland hatten im September 2018 ein Abkommen geschlossen, um in Idlib eine großangelegte syrische Offensive gegen die islamistischen Milizen zu verhindern, die von der Türkei unterstützt werden. Für die Region mit rund drei Millionen Einwohnern wurden seither diverse Waffenruhen vereinbart, zuletzt Anfang des Monats. Alle Feuerpausen wurden jedoch kurz nach ihrem Inkrafttreten gebrochen.

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