Warten auf Endergebnis
Vorwahlen in Iowa: Buttigieg in Führung
Noch immer warten die Demokraten auf das Endergebnis der US-Vorwahlen im Bundesstaat Iowa. Nach Auszählung von fast drei Vierteln der Stimmbezirke zeichnet sich ein Überraschungssieg des ehemaligen Bürgermeisters Pete Buttigieg ab. Knapp dahinter folgen die beiden Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren. Der lange als Favorit gehandelte Joe Biden wird wohl auf dem vierten Platz landen. Die Vorwahl der US-Demokraten in Iowa war von einer schweren Panne überschattet worden. Wegen eines Programmierfehlers in einer App zur Übertragung der Resultate endete die Abstimmung am Montagabend im Chaos.
Die demokratischen Präsidentschaftsbewerber reagierten frustriert, enttäuscht und wütend auf die Verzögerung. Bidens Team meldete Zweifel an den Ergebnissen an und beklagte sich über „erhebliche Mängel“ in dem Auszählungsprozess. Der Vorsitzende der Demokraten in Iowa, Troy Price, bat für die „inakzeptable“ Verzögerung um Entschuldigung. Wann das Gesamtergebnis bekannt gegeben wird, sagte er nicht. Price betonte jedoch, die veröffentlichten Teilergebnisse seien korrekt.
Buttigieg feiert bereits einen „erstaunlichen Sieg“
Noch vor Veröffentlichung des Gesamtergebnisses feierte Buttigieg mit Anhängern. Unabhängig davon, „was noch passiert“, habe seine Kampagne einen „erstaunlichen Sieg“ in Iowa errungen, sagte er bei einem Auftritt im Bundesstaat New Hampshire und warb für weitere Unterstützung. Dort findet kommenden Dienstag die nächste Vorwahl statt.
„Ich habe noch nie so sehr an unsere Kampagne, an unser Team und an unsere Vision geglaubt, die uns an diesen Punkt gebracht hat“, so Buttigieg. Er betonte, Präsident werden zu wollen, um das amerikanische Volk zu einen. Buttigieg, ein bekennender Homosexueller, war früher Bürgermeister der Stadt South Bend im Bundesstaat Indiana. Über politische Erfahrung in der Hauptstadt Washington verfügt er bisher nicht. Überregional war Buttigieg bis zum Start seiner Präsidentschaftskampagne kaum bekannt. Sollte er die Vorwahl in Iowa gewinnen, käme dies also einer Sensation gleich.
Sollte hingegen Biden am Ende tatsächlich nur auf dem vierten Platz landen, wäre das ein schwerer Rückschlag für den früheren Stellvertreter von Ex-Präsident Barack Obama. In den landesweiten Umfragen zu den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern hatte Biden seit langem vorne gelegen.
Buttigieg: „Zeit für eine neue Generation“
Der 38-jährige Buttigieg tritt im Wahlkampf mit der Forderung auf, es sei Zeit für eine neue Generation. Warren ist 70 Jahre alt, Biden 77 und Sanders 78. Würde Buttigieg im November zum Präsidenten der USA gewählt, wäre er der erste in diesem Amt, der offen homosexuell lebt.
Trump triumphiert bei Republikaner-Vorwahlen
Bei den Republikanern in Iowa gewann der Amtsinhaber, US-Präsident Donald Trump, erwartungsgemäß mit einer überwältigenden Mehrheit von gut 97 Prozent der Stimmen. Er hat als Amtsinhaber parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz.
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