Alljährlich trifft sich Ende Februar im spanischen Barcelona die Mobilfunkbranche, um ihre neuesten Technologien zu präsentieren. Naturgemäß lockt das viele chinesische Aussteller nach Spanien. Doch heuer könnte das im Reich der Mitte grassierende Coronavirus die Reihen der Aussteller ausdünnen. Der südkoreanische IT-Riese LG Electronics hat angekündigt, der Messe fernbleiben zu wollen - aus Sorge vor dem neuen Virus. Andere Aussteller könnten seinem Beispiel folgen.
Die in der zentralchinesischen Megastadt Wuhan ausgebrochene neue Lungenkrankheit, wegen der einige Regionen Chinas unter Quarantäne stehen, sorgt auch im Ausland für Angst. Viele Flüge aus und nach China wurden gestrichen, manch ein Unternehmen hat seine Aktivitäten in China vorerst eingestellt, viele Ausländer wurden heimgeholt.
LG Electronics sagt Messeteilnahme ab
Vor dem Branchentreff Mobile World Congress in Barcelona, bei dem ab 24. Februar auch viele chinesische Hersteller - etwa Huawei, Xiaomi, ZTE - ihre Neuheiten präsentieren wollten, grassiert nun in der Mobilfunkbranche auch außerhalb Chinas die Angst. Der südkoreanische LG-Konzern hat wegen der Sorge, dass Mobilfunkexperten aus China die Krankheit aufs Messegelände in Spanien einschleppen, nun seine Teilnahme an der Messe abgesagt.
Man wolle angesichts der derzeitigen Weltlage - die WHO hatte erst kürzlich wegen des Coronavirus den Gesundheitsnotstand ausgerufen - nicht „unnötigerweise Hunderte LG-Mitarbeiter einer internationalen Reise aussetzen“, zitiert „CNET“ die Begründung der Koreaner.
ZTE sagt Event ab, Huawei und Xiaomi zuversichtlich
Beim chinesischen ZTE-Konzern, einem großen Smartphone-Hersteller und Netzwerkausrüster, hat man die geplante Pressekonferenz am Mobile World Congress abgesagt, den Schritt aber gegenüber „The Verge“ nicht näher begründet. Durchaus denkbar, dass auch hier der Virus aus Wuhan oder die vielen ausgefallenen Flüge aus China mitspielen. Huawei und Xiaomi beteuerten zuletzt, wegen der Epidemie in ihrer Heimat nicht auf die Teilnahme an der Messe verzichten zu wollen.
Veranstalter stocken medizinisches Personal auf
Die Messeveranstalter beobachten die Lage genau. Man „überwache und bewerte die potenziellen Auswirkungen des Coronavirus“ auf die Messe, stocke das medizinische Personal auf und biete Desinfektionsprogramme an, verspricht die GSMA-Organisation, die den Branchentreff ausrichtet. Außerdem wolle man am Messegelände Infomaterial aushängen, vom Händeschütteln abraten, ans regelmäßige Händewaschen erinnern und die Mikrofone der Sprecher regelmäßig austauschen.
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