Disney hat mit seinem neuen Videodienst einen fulminaten Start hingelegt. Der seit Kurzem verfügbare Streaming-Service Disney+ hatte zu Wochenbeginn 28,6 Millionen Kunden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Wachstum habe „sogar unsere höchsten Erwartungen übertroffen“, so Konzernchef Bob Iger.
Disney+ hatte in den USA am 12. November Premiere gefeiert und ist bisher nur in fünf Ländern zu empfangen. In Österreich und anderen europäischen Ländern soll der neue Service am 24. März an den Start gehen. Mit dem Angebot will der Hollywood-Gigant dem Streaming-Marktführer Netflix Konkurrenz machen, der der klassischen Kabel-TV- und Entertainment-Industrie in den vergangenen Jahren sehr viele Kunden abgejagt hatte.
Dass der Auftakt von Disney+ so erfolgreich verlief, liegt an beliebten Produktionen wie der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“, aber auch daran, dass der Streamingdienst das Angebot von Netflix preislich unterbietet. In Österreich soll Disney+ monatlich 6,99 Euro kosten oder 69,99 Euro im Jahr. Das günstigste Netflix-Abo kostet derzeit 7,99 Euro.
Streaming-Ausbau verhagelt Disney die Bilanz
Den Erfolg hat sich Disney allerdings teuer erkauft: Die hohen Kosten für den Ausbau des Streaming-Geschäfts sorgten im jüngsten Quartal für einen Gewinneinbruch. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel das Nettoergebnis aus dem fortgeführten Geschäft verglichen mit dem Vorjahreswert um 23 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro), wie der Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg indes um gut ein Drittel auf 20,9 Milliarden Dollar.
Zum Vergleich: Netflix gewann im jüngsten Quartal weltweit 8,8 Millionen neue Kunden hinzu. Ende 2019 brachte es das Unternehmen auf gut 167 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. Davon ist Disney zwar noch weit entfernt, doch Netflix ist auch schon seit über zehn Jahren im Geschäft und in über 190 Ländern weltweit vertreten. Anders als Disney brauchte der Streaming-Pionier Jahre, um 28 Millionen Kunden zu erreichen.
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