Für stark Übergewichtige ist er oft die letzte Hoffnung: ein chirurgischer Eingriff, etwa eine Magenverkleinerung oder ein Magenbypass. Das Landeskrankenhaus Leoben wird nun zu einem führenden steirischen Zentrum für die so genannte Adipositaschirurgie ausgebaut, vor allem ein junges ärztliches Duo ist für diese Entwicklung verantwortlich.
Die beiden Chirurgen Johannes Strutzmann und Karin Valeskini befassen sich seit Jahren intensiv mit Operationen an übergewichtigen Patienten. Im LKH Wolfsberg in Kärnten, wo sie zuvor tätig waren, führten sie mehr als 1300 solcher Eingriffe durch, dazu kamen zahlreiche Fachvorträge.
Neuer Schwerpunkt
Nun sind beide in Leoben tätig. Strutzmann begann im Juli 2019 damit, die bereits vorhandene Adipositas-Chirurgie auszubauen und diese als zusätzlichen Schwerpunkt an der Abteilung für Allgemeinchirurgie zu etablieren: „Ziel ist es, in den nächsten Jahren das zahlenmäßig führende Adipositaszentrum der KAGes in der Steiermark zu werden.“ Auch Kongressveranstaltungen sind geplant.
Adipositas ist eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht, umgangssprachlich auch Fettsucht genannt. Obwohl von der Weltgesundheitsorganisation als chronische Erkrankung anerkannt, „fehlt es leider für sie in der Bevölkerung immer noch an Verständnis“, sagt Strutzmann. Vor allem bei Kindern wird Übergewicht zum großen Problem: Bis zu 30 Prozent der Schüler sind übergewichtig oder fettsüchtig. Bei den Erwachsenen (18 bis 64 Jahre) sind es sogar 41 Prozent.
Lebenslanges Nachsorgeprogramm
Vor einem Eingriff gibt es in Leoben eine Erstvorstellung, an dem auch ein Ernährungsberater, ein Internist und ein Psychologe teilnehmen. Die Chirurgen nehmen zudem erforderliche ästhetische Folgeoperationen vor, wenn Hautüberschüsse verbleiben. Wichtig: Jeder Patient muss lebenslang in einem Nachsorge-Programm betreut werden.
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