Bluttat in Graz

Mutter (33) getötet: Fabian L. leidet an Psychose

Steiermark
06.02.2020 16:52

Entsetzen und Trauer herrscht nach der unfassbaren Bluttat am Dienstag in Graz: Ein 27-Jähriger hat aus dem Nichts eine 33-jährige zweifache Mutter mit einem Messer getötet. Erst einen Tag zuvor hatte er die psychiatrische Klinik verlassen. Die „Krone“ sprach mit dem Leiter der Abteilung: „Der Mann leidet an einer Psychose, hat aber zu keiner Zeit Fremdaggression gezeigt.“

Ein Meer aus Blumen und Kerzen erinnert an der Kreuzung in Graz-St. Peter an die Bluttat, bei der eine Zahnarztassistentin (33) vom psychisch kranken Fabian L. mit mehreren Messerstichen in die Brust getötet wurde. „Warum?“ - steht auf einem Blatt Papier, umrahmt von Herzen, geschrieben. Das fragen sich auch alle, die das Opfer - die Mutter eines Buben und eines Mädchens - gekannt haben, aber auch viele, die an ihrem tragischen Tod Anteil nehmen.

Vor diesem Geschäft in der St.-Peter-Hauptstraße in Graz geschah die Bluttat. (Bild: Christian Jauschowetz)
Vor diesem Geschäft in der St.-Peter-Hauptstraße in Graz geschah die Bluttat.

„Mein Sohn ist schwer krank“, klagte die Mutter des 27-jährigen Verdächtigen im Gespräch mit der „Krone“, in den vergangenen beiden Jahren habe er eine Affinität für Messer entwickelt. Sie habe die Hölle durchlebt, erzählt sie und bestätigt, dass ihr Sohn erst einen Tag zuvor aus einer psychiatrischen Einrichtung in Graz entlassen worden sei.

Einige Wochen in geschlossener Abteilung
Wie es kurz darauf zur furchtbaren Tat kommen konnte? Diese Frage muss sich nun das LKH Graz gefallen lassen. Hans-Peter Kapfhammer, Leiter der psychiatrischen Klinik, bedauert das schreckliche Geschehen zutiefst. „Er war einige Wochen auf der geschlossenen Abteilung, wurde dann in die offene verlegt, hätte dann jederzeit nach Hause gehen können.“

Hans-Peter Kapfhammer, Leiter der psychiatrischen Abteilung am LKH Graz (Bild: LKH_Univ_Klinikum Graz)
Hans-Peter Kapfhammer, Leiter der psychiatrischen Abteilung am LKH Graz

Laut Kapfhammer leidet der 27-Jährige an einer Psychose, „hat aber zu keiner Zeit Fremdaggression gezeigt, hat unter Aufsicht seine Medikamente genommen, die Familie war in die Therapie miteingebunden. Aus ärztlicher Sicht kann ich den Kollegen daher keine Vorwürfe machen. Das hat keiner vorhersehen können. Wir werden das Geschehene analysieren.“

Monika Krisper und Christa Blümel, Kronen Zeitung

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