Küstenwachen und Flughäfen weltweit vertrauen auf Technik aus Wien. Nun erweitert Frequentis sein Geschäftsfeld um unbemannte Luftfahrzeuge.
Systeme von Frequentis retten Leben: Auf Flughäfen verhindern sie Kollisionen von Flugzeugen, bei Schiffsunglücken liefern sie Informationen in Sekunden. Der Wiener Konzern für Sicherheitstechnik ist mit knapp 2000 Mitarbeitern und Aufträgen in 50 Ländern einer der weltweit führenden Anbieter für Kommunikations- und Informationssysteme für sicherheitskritische Einrichtungen.
2017 fand Mehrheitseigentümer Hannes Bardach ein neues Betätigungsfeld, das in alle bestehenden Sparten einfließt: Drohnen. Die Herausforderung: „Es gibt viel mehr davon als bestehende Luftfahrzeuge - und ihre Zahl wächst“, sagt Bardach.
Mit Frequentis-System bleiben Flughäfen drohnenfrei
Nun zog das Unternehmen mit einem Halbjahresumsatz von zuletzt 285,76 Millionen Euro (+18,8 Millionen Euro) erste Aufträge an Land: Die norwegische Flugsicherung wird künftig über ein Frequentis-System 18 norwegische Flughäfen drohnenfrei halten. In den USA setzt die Navy auf Sprach- und Datenkommunikationssysteme aus Wien, um mit Drohnen Flugzeuge in der Luft zu betanken. Das Projektvolumen beträgt 7,7 Millionen Euro.
In Deutschland erhielt die dortige Frequentis-Tochter kürzlich 2,1 Millionen an Förderungen, um mit Bundespolizei, Flugsicherung, Lufthansa u. a. ein Drohnenabwehrsystem für Flughäfen zu entwickeln. In Finnland schloss Frequentis ein Forschungsprojekt ab, in dem rund 1000 Anwendungsfälle für die Kommunikation mit Drohnen getestet wurden - von der Paketzustellung über Ländergrenzen hinweg bis hin zum Sperren von Lufträumen über Gefängnissen.
Weitere Länder dürften folgen
Die Projektvolumina seien, so Hannes Bardach „noch klein“. Er rechnet damit, dass weitere Länder auf den Zug aufspringen. In Österreich habe etwa der Rechnungshof den Flughäfen kürzlich empfohlen, eine Drohnenabwehr anzuschaffen. In London hatte 2019 eine Drohne den Flughafen Heathrow für Stunden lahmgelegt. Nicht nur inhaltlich stellt sich Frequentis für die Zukunft auf: Nach dem Börsegang im Vorjahr und der Übergabe des Vorstandsvorsitzes an Norbert Haslacher, schnuppert zurzeit Markus, Sohn von Hannes Bardach, ins Familienunternehmen.
Teresa Spari, Kronen Zeitung
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