Billig produzieren und möglichst teuer verkaufen: Das ist der OMV im Vorjahr trotz eines um zehn Prozent niedrigeren Ölpreises gelungen, sie fuhr einen Rekordgewinn von 2,1 Milliarden Euro ein. Strategisch wird die Gasproduktion ausgebaut, sie soll von 57 Prozent Anteil auf über 60 Prozent steigen. Die Ölförderung in Libyen steht derzeit, auch das milliardenschwere Gas-Förderprojekt Neptun im Schwarzen Meer vor Rumänien verzögert sich.
Mit 23,5 Milliarden Euro Umsatz (bei 20.000 Mitarbeitern, davon 4000 im Inland) ist die OMV das größte heimische Unternehmen. Pro Tag wurden zuletzt bereits 500.000 Barrel Öl und Gas produziert. Jetzt sind es wieder weniger, weil 35.000 Fass Öl aus Libyen wegfallen. Wegen der militärischen Blockade der Häfen steht die Produktion.
Projekt Neptun liegt auf Eis
Aus Russland und Malaysia wird künftig mehr Gas bezogen. Der Start der Bohrungen im Schwarzen Meer verzögert sich, auch durch die Ankündigung des US-Ölkonzerns ExxonMobil, seinen 50-Prozent-Anteil an dem Projekt zu verkaufen. Doch gibt es auch politische Hürden: „Wir hatten gehofft, dass bis Ende Februar das Offshore-Gesetz vom Parlament abgesegnet wird“, so Upstream-Vorstand Johann Pleininger, doch da gebe es nach dem gestrigen Rücktritt der rumänischen Regierung ein großes Fragezeichen.
Ab 2025 wird von dort geliefert. Den CO2-Ausstoß will OMV-Boss Rainer Seele bis 2025 um 19 Prozent reduzieren. Mehr geht, wenn es erlaubt wird, CO2 unterirdisch (in 3000 Meter Tiefe) zu lagern. Heuer investiert die OMV fix 2,3 Milliarden Euro. Seeles Kriegskasse für Zukäufe ist gut gefüllt, die Verschuldung der OMV ist sehr niedrig.
Wirtschaftswachstum in Asien durch Coronavirus gebremst
Zu schaffen gemacht haben der OMV zuletzt die niedrigen Öl- und Gaspreise: „Die Gaspreise waren nur halb so hoch, die Ölpreise waren um mehr als zehn Prozent niedriger“, so OMV-Chef Rainer Seele. Für heuer erwartet die OMV einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von 60 Dollar pro Fass (2019: 64 Dollar). Insbesondere im ersten Quartal werde das Wirtschaftswachstum in China und Asien auch unter dem Coronavirus leiden, sagte Seele.
Kronen Zeitung/krone.at
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