Von Polizei erschossen

Soldat tötete 29 Menschen – aus Zorn um Hauskauf

Ausland
09.02.2020 07:31

Blutiger Feldzug eines Soldaten im Nordosten von Thailand: Bei einem Amoklauf im auch als Korat City bekannten Nakhon Ratchasima tötete der 32-Jährige mit einem Maschinengewehr am Samstag an mehreren Orten der Stadt insgesamt 29 Menschen und verwundete Dutzende weitere. In den Morgenstunden am Sonntag (Ortszeit) wurde der Amokschütze, nachdem er sich in Kampfmontur und schwer bewaffnet über mehrere Stunden in einem Einkaufszentrum verschanzt hatte, von Sicherheitskräften getötet (wie sich die Polizisten dem Schützen näherten, sehen Sie im Video oben). Seine Fahrt durch die Stadt hatte der Soldat, der sich offenbar wegen eines Hauskaufs betrogen gefühlt hatte, zuvor live auf Facebook gestreamt.

„Es ist jetzt vorbei“, sagte der Polizeichef von Nakhon Ratchasima am Sonntag. „Der Schütze hat ein Maschinengewehr benutzt und auf unschuldige Opfer geschossen, was zu vielen Verletzten und Toten führte“, erklärte ein Sprecher der Polizei. Zum Motiv des 32-Jährigen sagte Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha (Bild unten), der Mann habe im Zorn über ein Grundstücksgeschäft gehandelt, bei dem er sich betrogen gefühlt habe.

Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha (Bild: Associated Press)
Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha

In Kaserne Fahrzeug und Maschinengewehr gestohlen
Berichten lokaler Medien zufolge soll der mutmaßliche Täter Jakraphanth Thomma in einer Kaserne einen Vorgesetzten und weitere Armeeangehörige getötet haben, bevor er ein Militärfahrzeug mit einem Maschinengewehr und Munition stahl.

Dann fuhr er erst zu einem buddhistischen Tempel und schoss um sich. Vor dem Einkaufszentrum Terminal 21 feuerte er auf die Menschen auf dem Parkplatz, bevor er ins Gebäude eindrang, wo er sich stundenlang schwer bewaffnet verschanzte. Militärische Spezialeinheit rückten an, Hunderte Menschen wurden aus dem Einkaufszentrum gerettet.

In diesem Einkaufszentrum verschanzte sich der Amokläufer stundenlang, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde. (Bild: Associated Press)
In diesem Einkaufszentrum verschanzte sich der Amokläufer stundenlang, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde.

Video: Der Amokläufer spaziert seelenruhig durch das Einkaufszentrum

Videos zeigten fliehende Menschen, Schüsse waren zu hören
Fotos und Videos zeigten Szenen mit panisch fliehenden Menschen. Zu hören waren Schüsse aus Automatikwaffen. Der Schütze soll seine Tat - ähnlich wie der Attentäter von Christchurch - über soziale Medien live ins Internet übertragen haben.  

Video: Szenen vor dem Einkaufszentrum

Schütze postete: „Zeit, aufgeregt zu sein“
Auf Facebook postete der Mann laut einem Bericht der BBC vor seiner Tat die Worte: „Zeit, aufgeregt zu sein!“ Während der Attacke soll er auf Facebook die Frage gestellt haben, ob er sich ergeben solle. Ein Facebook-Sprecher erklärte, dass die Konten des Mannes mittlerweile gelöscht worden seien. Das Unternehmen arbeite „rund um die Uhr daran“, rechtswidrige Inhalte mit Bezug zu dem Angriff zu entfernen.

Bisher keine ausländischen Opfer bekannt
Der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Peter Guschelbauer, sagte bereits am Samstag, die österreichische Botschaft in Bangkok stehe mit den thailändischen Behörden in Kontakt. Diese gaben zunächst an, es seien keine Ausländer unter den Opfern des Amoklaufes.

Gegend eher selten Ziel von Touristen
Die Stadt Nakhon Ratchasima, auch Korat City genannt, ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt rund 250 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok. Sie hat etwa 135.000 Einwohner. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die Seidenproduktion. Die Region gilt als die strukturschwächste des südostasiatischen Landes. Im Unterschied zu zahlreichen anderen Gebieten Thailands ist die Stadt und ihre Umgebung eher selten ein Reiseziel.

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