Jubel um Österreichs Top-Athleten beim großartigen Gugl-Indoor! Markus Fuchs steigerte sich als Sieger über 60 m auf sensationelle 6,62 Sekunden und die WM-Dritte Verena Preioner feierte als Lokalmatadorin in Linz im Dreikampf vor starker internationaler Konkurrenz mit 2808 Punkten einen ganz tollen Sieg im Dreikampf.
Aber im Mittelpunkt stand vor allem Markus Fuchs, der eine unglaubliche Hallen-Saison bestreitet. Bereits zum sechsten Mal blieb er heuer unter 6,70 Sekunden. Im ersten Finale lief er bereits 6,66 - dann die erhoffte Sensation im zweiten Finale! Nach einem tollen Start verbesserte er seine persönliche Bestzeit von 6,65 gleich um drei Hundertstel auf 6,62 Sekunden. Damit liegt in der „ewigen“ österreichischen Bestenliste nur noch Andreas Berger mit 6,56 (1989) vor ihm.
Und Berger wurde bekanntlich später als Dopingsünder disqualifiziert. Für viele ist Fuchs jetzt der heimliche österreichische Rekordler über 60 m in der Halle. Denn auch Franz Ratzenberger, der früher ebenfalls 6,62 gelaufen war, zählte ja zu dem einst des Dopings überführten Sprinter-Quartett aus Oberösterreich.
Zurück zu Verena Preiner! Sie hatte ihren Dreikampf gleich hervorragend begonnen: Die WM-Dritte von Doha 2019 war über die 60 m Hürden in 8,40 Sekunden Schnellste aller Mehrkämpferinnen - nur einmal war sie im Hürdensprint schneller - im Vorjahr bei der EM in Glasgow mit 8,38 Sekunden. Dann ließ sie im Kugelstoßen eine sensationelle Serie folgen! Schon im ersten Versuch kam sie mit 14,63 m zwei Zentimeter an ihre vor drei Jahren in Linz erzielte Bestweite heran, nach 14,61 m im zweiten Durchgang dann die Explosion mit 14,90 m! „Das freut mich riesig, jetzt habe ich im Wettkampf alles umgesetzt, was sich im Training schon abgezeichnet hat!“ Und im abschließenden Weitsprung erzielte sie 6,21 m, womit sie den Dreikampf klar für sich entschied. Zweite wurde die frühere Nachwuchs-Europameisterin Caroline Agnou (2555) vor Noor Vidts (2479). Die Belgierin hält mit 4629 Punkten die Weltjahresbestleistung im Hallen-Fünfkampf.
Für Preiner, die in Super-Form ist, ist es natürlich (wie für alle Athleten weltweit) ein Jammer, dass die Hallen-WM in Nanjing, ursprünglich für Mitte März geplant, wegen der Coronavirus-Epedemie auf 2021 hatte verschieben werden müssen. „Aber die Gesundheit geht vor“, sagt Preiner, die in Nanjing eine Riesenchance auf eine Medaille gehabt hätte. Auch Fuchs hatte natürlich Pech. Denn mit 6,62 hätte er sich für die WM qualifiziert, die Norm betrug ursprünglich 6,63.
Jubel auch um Andreas Vojta, der über 3000 m ein großartiges Rennen lief! In 7:52,75 erzielte er hinter dem überragenden Serben Elzan Bibic (7:45,57) als Zweiter eine großartige persönliche Bestzeit. Seine alter „Hausrekord“ stand seit 2017 bei 7:55,83. Damit schob sich Vojta in der „ewigen“ österreichischen Bestenliste auf den fünften Platz vor. Günther Weidlinger, der in der TipsArena von der Tribüne aus Vojta lauthals anfeuerte, hält seit 17 Jahren den ÖLV-Rekord mit 7:44,19.
Im Hürdensprint der Frauen zeigte sich Karin Strametz erneut verbessert. Im ersten Finale verbesserte sie ihren nur eine Woche alten österreichischen U23-Rekord um vier Hundertstel auf 8,24 Sekunden und lag als Zweite dieses Rennens vor Beate Schrott, die aber in 8,26 ebenfalls persönliche Jahresbestzeit lief. Auch im zweiten Finale lag Karin Strametz in 8,28 vor Schrott (8,30).
Männer: 60 m: 1. Finale: 1. Fuchs 6,66, 2. Askovic (D) 6,67; 2. Finale: 1. Fuchs 6,62; 3000 m: 1. Bibic (Serb) 7:45,57, 2. Vojta 7:52,75; Frauen: 60 m: 1. Finale: Bongiorni (Ita) 7,37, 5. Toth 7,61; 2. Finale: 1. Lederer (D) 7,45, 4. Huemer 7,57; 400 m: 1. Knight (Gb) 52,21, 2. Walli 54,07; 60 m Hürden: 1. Finale: Skvarkova (Slk) 8,20, 2. Strametz 8,24, 3. Schrott 8,26, 2. Finale: 1. Skvarkova 8,17, 2. Strametz 8,28, 3. Schrott 8,30; Dreikampf: 1. Preiner 2808 (60 m Hürden: 8,40; Kugel: 14,90, Weit: 6,21), 2. Agnou (Sz) 2555 (8,54; 14,14; 5,65), 3. Vidts (Bel) 2479 (8,65; 12,68; 5,80).
Olaf Brockmann
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