Nach der überwundenen „Teigtascherl-Krise“ rund um illegal produzierte Dim Sum - wir berichteten - entpuppt sich das Coronavirus als nächster Keulenschlag für die chinesische Gemeinde im Land. Tim Urban, Branchensprecher der Wiener Wirtschaftskammer für Asia-Lokale, stellt im Interview seine Pläne vor.
„Krone“: Herr Urban, Sie betreiben selbst ein Sichuan-Lokal bei der Alten Donau. Wie wirkt sich die Viruskrise auf die rund 1000 Asia-Lokale in allen Bundesländern aus?
Tim Urban: Ich habe eine Tour durch einige Lokale absolviert. In Wien haben manche Kollegen einen Umsatzrückgang von bis zu 50 Prozent. Wir danken den Stammgästen umso mehr, die uns treu bleiben.
Welche Maßnahmen werden aktuell gegen eine unwahrscheinliche, aber dennoch mögliche Verbreitung des Virus bei uns getroffen?
Wir haben freiwillige Quarantänemaßnahmen getroffen. Austro-Chinesen, die nach einem Urlaub zurückkehren, müssen zwei Wochen daheim bleiben, bevor sie wieder in einer Küche arbeiten. Sie leben in der Zwischenzeit in Hotels oder leer stehenden Wohnungen, damit keine Gefahr ausgeht. Es werden auch Hygienekurse auf Chinesisch angeboten.
Wie arbeitet die Gemeinde aktuell zusammen?
Die Solidarität ist groß. Man rückt zusammen und hilft einander.
Gab es auch schon Aggressionen in Restaurants?
Nein, aber eine gewisse Skepsis ist sicher vorhanden.
Kronen Zeitung
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