Schärfere Verfahren:

Griechenland will nur noch befristet Asyl gewähren

Ausland
09.02.2020 19:53

Griechenland will Flüchtlingen nur noch für die Dauer von drei Jahren Asyl gewähren. Es werde kein unbefristetes Asyl geben, sagte Migrationsminister Notis Mitarachi am Sonntag. Änderten sich die Voraussetzungen in einem Herkunftsland, könne das Asyl „nicht verlängert“ werden.

Die neue konservative Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verschärft ihre Asyl- und Aufenthaltsverfahren für Flüchtlinge damit noch weiter. „Es ist schwierig, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu integrieren“, erklärte Mitarachi den Schritt der Regierung.

Griechenland hat seit 2015 40.000 Menschen Asyl gewährt
Sein Land habe seit dem Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 rund 40.000 Menschen Asyl gewährt, sagte Mitarachi. Weitere 87.000 Asylanträge seien anhängig. Die Rückführung von Asylsuchenden, deren Anträge abgelehnt werden, solle im nächsten Monat bei einer Überarbeitung der EU-Migrationspolitik diskutiert werden, sagte der Minister.

Flüchtlinge auf Lesbos (Bild: AFP)
Flüchtlinge auf Lesbos

Lage ist explosiv
In Griechenland sitzen derzeit mehr als 36.000 Asylsuchende unter von Hilfsorganisationen als unmenschlich bezeichneten Zuständen in überfüllten Lagern auf fünf ägäischen Inseln fest. Erst im vergangenen Monat hatte die Regierung angekündigt, vor den Küsten mit „schwimmenden Schutzsystemen“ gegen Flüchtlinge vorgehen zu wollen. Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl von ankommenden Flüchtlingen in Europa.

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