Start in Florida

Sonde „Solar Orbiter“ in Richtung Sonne unterwegs

Wissenschaft
10.02.2020 07:04

Plangemäß ist Montagfrüh MEZ die neue ESA-Sonde „Solar Orbiter“ von Cape Canaveral in Florida aus in Richtung Sonne gestartet. An Bord einer „Atlas V 411“-Rakete hob der Orbiter kurz nach 5 Uhr MEZ ins All ab. Er soll auch einen Blick auf bisher noch weniger bekannte Regionen der Sonne werfen und erstmals auch die Pole unseres Zentralgestirns untersuchen. Mit an Bord: drei Messgeräte aus Österreich. Die Thermoisolierung der Sonde kommt vom Wiener Unternehmen RUAG Space.

Die nach Schätzungen fast 1,5 Milliarden Euro teure Mission soll neue Erkenntnisse zu unserem rund 150 Millionen Kilometer entfernten Heimatstern ermöglichen. Das Gemeinschaftsprojekt der US-Raumfahrtbehörde NASA und ihres europäischen Pendants ESA hat zehn wissenschaftliche Instrumente an Bord und wird vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) von Darmstadt aus gesteuert.

Vor dem 1,8 Tonnen schweren Orbiter liegt eine lange Reise. Bis auf 42 Millionen Kilometer soll der Satellit an die Sonne heranfliegen. In dieser Entfernung ist die Intensität der Sonne nach Angaben der ESA bereits 13 Mal so hoch wie auf der Erde. Um vor den Temperaturen von mehreren Hundert Grad geschützt zu sein, verfügt die Sonde über ein Hitzeschild aus Titan.

(Bild: ESA/ATG medialab; NASA/SDO/P. Testa (CfA))

Auf der Oberfläche der Sonne herrschen Temperaturen von rund 5500 Grad Celsius. Im Inneren sind es 15 bis 16 Millionen Grad. Auf seiner Flugbahn wird die größte Distanz zwischen dem Orbiter und der Erde bei 300 Millionen Kilometern liegen. Ein Funksignal wird dann 16,5 Minuten brauchen.

Mission mit österreichischer Beteiligung
An der Mission beteiligt ist auch das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF), das die Antennenkalibrierung abwickelte, den Bordcomputer für das Radiowelleninstrument RPW baute. Astrid Veronig vom Institut für Physik und Leiterin des Observatoriums Kanzelhöhe der Universität Graz. Sie zeichnet für die wissenschaftliche Leitung der Software-Entwicklung für das Röntgenteleskop STIX (Spectrometer Telescope for Imaging X-rays) an Bord des „Solar Orbiter“ verantwortlich.

Künstlerische Illustration: Der „Solar Orbiter“ im engen Orbit um die Sonne (Bild: ESA/ATG medialab)
Künstlerische Illustration: Der „Solar Orbiter“ im engen Orbit um die Sonne

Thermoisolierung des Orbiters kommt aus Wien
Die Wiener Weltraumfirma RUAG Space zeichnet für die Thermalisolation des gesamten Satelliten verantwortlich. Mit einem Auftragsvolumen von rund zehn Millionen Euro ist dies einer der bisher größten Einzelaufträge für den laut eigenen Angaben größten Weltraumzulieferer Österreichs.

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